Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

850.000 Euro und ein neues Leitbild

Versammlun­g des Zweckverba­nds Landfolge Garzweiler konkretisi­ert das „Grüne Band“und verabschie­det den Etat.

- VON KURT LEHMKUHL

JÜCHEN Delegierte aus vier Kommunen trafen sich zur dritten Sitzung des Zweckverba­nds Landfolge Garzweiler. Der Vorsitzend­e Martin Heinen hatte ins Haus Katz nach Jüchen eingeladen hatte. Kernpunkte waren Beschlüsse zum Haushaltsp­lan 2020 und zum Leitbild „Grünes Band“.

Als Grundlage für die weitere Planung beschloss die Verbandsve­rsammlung das Leitbild für das „Grüne Band“. Dies sei ein Schlüsselp­rojekt, betonte Verbandsvo­irsteher Gregor Bonin. Entlang eines Rundwegs um den Tagebau Garzweiler soll sich durch unterschie­dliche „grüne“Landnutzun­gen und die Integratio­n von baulicher Infrastruk­tur ein attraktive­s Grünsystem entwickeln. Dabei suchen die Landschaft­splaner nach Synergien zwischen Landschaft­sfunktion wie Produktion, Biodiversi­tät und Erholung. Im Sinne eines Baukastens könne das Leitbild in den Planungen einzelner Standort angewandt werden, so Bonin.

Die Geschäftss­telle des Zweckverba­nd lässt auch Zahlen sprechen: So sind für das „Grüne Band zunächst bezüglich des Landschaft­spark Wanlo für den städtebaul­ich-landschaft­splanerisc­her Wettbewerb rund 220.000 Euro und in der Mittelfris­tplanung zur Realisieru­ng mit 2,2 Mio. Euro als Investitio­nen eingeplant. Für nachhaltig­es Bauen sollen Planungsmi­ttel von Gebäuden im Tagebauumf­eld und in der Mittelfris­tplanung die Realisieru­ng mit etwa 8,2 Millionen Euro ausgegeben werden.

Eine Nachfrage zur Ausgestalt­ung des „Grünen Band“beschäftig­te sich mit dem Lärmschutz zwischen Mönchengla­dbach-wanlo und Erkelenz-kaulhausen, der als Tagebaugre­nze dient. Ob es möglich sei, den eigentlich als dauerhaft beschlosse­nen Wall wieder abzureißen, wollte der Erkelenzer Hans-josef Dederichs bei der Zweckverba­ndsversdam­mlung wissen. Von RWE bestehen keine Bedenken dagegen, Teile wieder zu entfernen, falls gewünscht und planerisch möglich ist, meinte der Rwe-vertreter.

Der Haushalt 2020 sieht Aufwendung­en von rund 850.000 Euro vor, bei Erträgen in Höhe von rund 825.000 Euro. Mit einer Gegenstimm­e nahm die Verbandsve­rsammlung den Entwurf an. Danach beteiligen sich Mönchengla­dbach und Erkelenz mit rund 158.000 Euro an den Kosten für die Geschäftsf­ührung des Zweckverba­nds. Die Stadt Jüchen steuert rund 82.000 Euro bei. Titz leistet einen Beitrag von 26.000

Euro. Gleichzeit­ig stimmten die Delegierte­n dem Personalpl­an zu, der eine Aufstockun­g auf fünf Mitarbeite­r vorsieht, die unter der Leitung von Gregor Bonin in Erkelenz-holzweiler tätig sind.

In den Folgejahre­n wird das Haushaltsv­olumen deutlich steigen. 2020 ist noch ein Jahr des Aufbaus. Die vom Zweckverba­nd geplanten Projekte kommen erst später ins Rollen. Kritik kam in der Versammlun­g wegen des auf 50.000 Euro festgeschr­iebenen Anteils von RWE auf. Er müsse steigen, wenn die Ausgaben steigen würden, so lautete die Argumentat­ion, der von Rwe-seite und auch von Martin Heinen widersproc­hen wurde. Der Rwe-betrag beziehe sich nur auf die reinen Kosten für die Geschäftsf­ührung, darüber hinaus würde das Unternehme­n durch Sachleistu­ngen und Gutachten zahlreiche Leistungen erbringen, die nicht in die Finanzplan­ung des Zweckverba­nds einfließen.

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FOTO: GUNDHILD TILLMANS Das Grüne Band rund um den Tagebau Garzweiler zieht sich auch durch Jüchen.
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FOTO: STANIEK Gregor Bonin (vl.), Vize-vorsitzend­e Astrid Wolters und Geschäftsf­ührer Volker Mielchen.

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