Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Fünf Profis für die Familienberatung bei der Caritas
GREVENBROICH Insgesamt 457 Familien wurden in der Erziehungsund Familienberatungsstelle des Caritas-verbandes im vergangenen Jahr beraten und unterstützt – von Trennung und Scheidung bis zu Erziehungsfragen, Mobbing oder Problemen mit den Eltern reicht das Spektrum der Themen in der Beratungsstelle an der Montanusstraße.
Am Dienstag stand die Einrichtung einmal selbst im Mittelpunkt: Im Rahmen eines Tages der Begegnung wurde das 50-jährige Bestehen gefeiert. Zum Jubiläumsfest kamen viele Wegbegleiter. Unter anderem waren Caritasverband-vorstand Hans-werner Reisdorf, Landrat Hans-jürgen Petrauschke, Vize-bürgermeister Bertram Graf von Nesselrode sowie die Jüchener Dezernentin Annette Gratz dabei – die Beratungsstelle ist auch für die Nachbarstadt zuständig.
„Die Erziehungs- und Familienberatung ist in Grevenbroich sehr bekannt und hat einen guten Ruf“, betont Caritas-abteilungsleiter Martin Braun. In 50 Jahren hat sich viel geändert, so sind die Berater heute auch viel vor Ort in Schulen in Kitas, Hemmschwellen werden so niedriger. Wichtiger geworden ist auch die Beratung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 27 Jahren.
Gestern und heute wichtig sind engagierte Mitarbeiter. „Wir haben hier ein multiprofessionelles Team“, erklärt Martin Braun. Birgit Röttgen (61), Diplom-psychologin, Psychound Familientherapeutin, ist bereits seit 32 Jahren dabei. Sie leitet die Beratungsstelle mit vier Pädagogen, Beratern und Therapeuten sowie einer Mitarbeiterin in der Verwaltung.
Jeder hat eine andere Ausbildung und einen anderen Werdegang, die
Vielzahl der Erfahrungen ergänzt sich. Die Ratsuchenden werden in der Beratungsstelle nicht von einem an den nächsten Spezialisten weitergereicht. In der Regel haben sie, wie Röttgen betont, einen Gesprächspartner, der feste Kontakt ist wichtig. In Mitarbeiter-runden bringen dann die anderen ihr Kenntnisse ein.
Thomas Overlöper, der einzige Mann im Team, hat viele Jahre im Jugendhilfezentrum Raphaelshaus in Dormagen gearbeitet. Heute ist der 41-jährige Diplom-sozalarbeiter und systemischer Berater bei der Caritas in Grevenbroich. „Wir helfen
Menschen, dass sie aus unterschiedlichen Perspektiven ihre Probleme und ihre Situation betrachten können. Wer in der Krise ist, hat oft einen ,Tunnelblick’. Wir möchten die Sichtweise erweitern“, erläutert er zur Beratungsarbeit. Mit dieser erweiterten Perspektive sollen dann die Probleme angegangen, Lösungen gefunden werden.
Maren Garleff (38) vergleicht die Unterstützung von Familien mit einem Mobile. „Wenn man eine Seite etwas bewegt, etwas positiv verändert, dann schwingt es auch im übrigen Mobile. Die Probleme der Familienmitglieder sind miteinander verbunden“, erläutert die Diplom-heilpädagogin und systemische Beraterin.
Anne Herzog ist als Familientherapeutin und Diplom-heilpädagin dabei. Früher habe sie in der stationären Jugendhilfe gearbeitet. „Ich fand es dann spannend, auch Eltern zu beraten und unterstützen“, erzählt die 36-Jährige.
Alina Prinz (33) war früher in der Frühförderung von Kindern im Vorschulalter aktiv. Sie wollte sich ebenfalls auch Erwachsenen und ihren Problemen widmen. Sie ist Familientherapeutin und zudem im Bereich Psychologie geschult.