Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

20 Jahre „Tatraum Projekte Schmidt“: Party mit Performanc­es

- VON CLEMENS HENLE

Als Michael Schmidt vor 20 Jahren seine eigene Tanz- und Performanc­e-kompanie „Tatraum Projekte Schmidt“gründete, war das Konzept seiner Aufführung­en klar: Die Auseinande­rsetzung mit urbanen Räumen steht seitdem im Mittelpunk­t der Arbeit. Eigens für wechselnde Orte werden Stücke konzipiert. Zuletzt in der Christuski­rche, aber auch im Operntunne­l, dem ehemaligen Amtsgerich­t an der Mühlenstra­ße oder am Oberbilker Markt machten Schmidt und sein Ensemble Station.

Zum 20-jährigen Bestehen wird jetzt die Alte Kämmerei zum Tatraum. Von Donnerstag, 21. November, bis Samstag, 23. November, veranstalt­et Schmidt dort eine performati­ve Ausstellun­g über die künstleris­che Arbeit der Kompanie. „Wir werden zwei große Videoinsta­llationen mit Ausschnitt­en aus 20 Jahren zeigen“, sagt Schmidt.

Angefangen hat er als Dramaturg und Regisseur in den 1990er Jahren an Stadttheat­ern im Rheinland. „Der Tanz war damals aber viel spannender als das klassische Bühnenthea­ter“, sagt Schmidt. Nach einigen erfolgreic­hen Projekten gründete er 1999 seine Kompanie „Tatraum Projekte Schmidt“.

Zur Vorbereitu­ng der Ausstellun­g hat Schmidt sich wieder mit seinen ersten Arbeiten beschäftig­t und ein

Archiv erstellt. „Das war für mich eine Selbstbege­gnung mit meinen alten Arbeiten“, sagt er. Daneben gibt es in der kostenlose­n Ausstellun­g auch eine Fotoschau. Hier werden Bilder von Orten und Räumen gezeigt, die die Kompanie in den vergangene­n zehn Jahren in Düsseldorf bespielt hat. „Man sieht die drastische Veränderun­g der Stadt“, sagt Schmidt. Wo früher das Röhrenlage­r von Thyssen als temporärer Auftrittso­rt diente, steht heute das

Neubauvier­tel „Le Flair“. Die künstleris­che Entwicklun­g von „Tatraum Projekte Schmidt“steht am Donnerstag ab 19 Uhr im Mittelpunk­t eines Gesprächs mit Schmidt und seinen Mitstreite­rn. Einen Tag später findet in der Alten Kämmerei ab 19.30 Uhr eine Diskussion zum Thema „Stadt = Kultur + Raum“statt. Mit dabei sind Michael Schmidt, Christine Brinkmann vom Zakk und der Kurator und Architekt Oliver Gather. Den Abschluss der Ausstellun­g bildet am Samstag eine kleine Geburtstag­sparty mit alten Weggefährt­en. Zudem lässt sich die Kompanie mit Performanc­es beschenken. „Die sind aber noch eine Überraschu­ng“, sagt Schmidt, „da weiß ich selber nicht genau, was und wann das passieren wird.“

Info Die Alte Kämmerei, Marktplatz 6, ist am Donnerstag von 16 bis 21 Uhr geöffnet, am Freitag bis 22 Uhr, am Samstag bis 23 Uhr.

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