Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Kalenderblatt 21. November 1783
Die ersten Lebewesen, die in einem Heißluftballon der Brüder Montgolfier in die Luft stiegen, waren ein Hammel, ein Hahn und eine Ente. Als die Tiere nach acht Minuten wieder wohlbehalten landeten, gestattete König Ludwig XVI, den nächsten Schritt zu wagen: Nun sollten Menschen in die Luft aufsteigen. Die Brüder Étienne und Joseph Montgolfier stammten aus Annonay nahe der Stadt Lyon, wo sie gemeinsam die Papierfabrik ihres Vaters leiteten. Dann hatte einer der beiden – vermutlich Joseph – eine Idee, wie man Menschen in die Luft befördern könnte. Sie entdeckten, dass man durch heiße Luft einen Auftrieb erzeugen konnte. Nach einigen aufsehenerregenden Experimenten wurden sie nach Paris geladen, um ihre Erfindung dem König vorzuführen. Das Problem bei der bemannten Testfahrt: Der Vater von Étienne und Joseph wollte seinen Söhnen, die damals immerhin schon 38 und 43 Jahre alt waren, nicht erlauben, die gefährliche Fahrt auf sich zu nehmen. Deshalb kam ein anderer zum Zug: Jean-françois Pilâtre de Rozier testete die erste bemannte Montgolfière zunächst noch etwas halbherzig: Er blieb über eine Sicherheitsleine mit dem Boden verbunden. Den ersten freien Aufstieg in einer bemannten Montgolfière unternahm Roziers mit seinem Co-piloten François d´arlandes am 21. November 1783. Die beiden Männer blieben 25 Minuten in der Luft und kehrten wohlbehalten zurück. Sie landeten auf einem Hügel in Paris.