Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Christoph weist Anschuldigungen zurück
Der Cdu-bürgermeisterkandidat wird für sein Verhalten während der Corona-krise attackiert.
KAARST (seeg) Lars Christoph, Bürgermeisterkandidat der CDU für die Kommunalwahl im September, wird bei Facebook für sein Verhalten in der Corona-krise scharf kritisiert. „Lars Christoph lässt die Sitzungen unter seiner Leitung und Verantwortung stattfinden, als gäbe es keinen Coronavirus. Oberstes Gebot der Stunde ist die Vermeidung von Sozialkontakten“, postete eine Facebook-userin am Mittwochabend in die Gruppe „Du bist Kaarster, wenn...“. Als „Gipfel der Ignoranz“bezeichnete sie es, dass Christoph zudem zu einem Foto-termin für die Wahlen im Herbst lud. „Der Bundespräsident, die Bundeskanzlerin, der Ministerpräsident, der Landrat und die Bürgermeisterin können mahnen, warnen, appellieren – Lars Christoph, der Bürgermeister werden will, ignoriert stumpf alle und jeden. Wer so leichtsinnig, stur und unverantwortlich mit der Politik anderer umgeht, hat in der Politik nichts verloren“, so die Userin.
Zu diesem Post wollte Lars Christoph Stellung nehmen, doch bevor er das konnte, wurde der Eintrag vom Administrator von der Seite entfernt. Gegenüber unserer Redaktion spricht Christoph über die Anschuldigungen, die offenbar aus einem Lager kommen, das ihm „nicht wohlgesonnen“ist. „Es sollte der Eindruck erweckt werden, dass wir jetzt aktuell eine Mitgliederversammlung haben. Das stimmt aber nicht. Unsere Versammlung war letzte Woche Donnerstag, und wir haben uns an alle Vorgaben gehalten“, sagt Christoph. Am gleichen Tag habe er sich noch bei den zuständigen Behörden erkundigt, ob die Versammlung wie geplant über die Bühne gehen könne. Zudem war auch Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus persönlich vor Ort – genau wie rund 80 weitere Cdu-mitglieder. Die Fraktionen wurden von Nienhaus zu einer Fraktionssitzung am Dienstag eingeladen, auf der wichtige Entscheidungen in dieser Krise getroffen werden mussten. Diese
Sitzung bereitete Lars Christoph mit seinen Fraktionskollegen am Montag vor. „Wir haben in beiden Sitzungen den vorgeschriebenen Abstand von zwei Metern gewahrt“, sagt er. Die Fotos seien in einem privaten Garten einer Ratskandidatin entstanden, auch dort seien die Vorgaben des Robert-koch-instituts eingehalten worden. „Ich finde es befremdlich, dass offenbar versucht wird, unter Heranziehung der Corona-krise mich persönlich zu attackieren. Die Corona-krise eignet sich nicht für Wahlkampfzwecke und ich habe nicht vor, mich daran zu beteiligen“, stellt Christoph klar.
Die Kaarster Politik hat überparteilich eine Wahlkampfpause vereinbart. Publikumswirksame Veranstaltungen, Infostände und weitere derartige öffentliche Wahlkampfaktionen sind bis auf Weiteres abgesagt. Gemeinsam appellieren die Parteien an die Bevölkerung, in dieser Situation ebenfalls solidarisch zusammen zu stehen, Nachbarschaftshilfe zu leisten und aufeinander Acht zu geben.