Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Kirche und Caritas starten Hilfsprojekt für Risikogruppen
GREVENBROICH (wilp) Ältere oder chronisch Kranke zählen zur Corona-risikogruppe. Sie sind aufgerufen, ihre Häuser nicht mehr zu verlassen. Um diese Menschen zu unterstützen, startet die katholische Kirche in Grevenbroich gemeinsam mit der Gemeindecaritas ein kostenloses Hilfsprojekt. Ehrenamtler sollen für sie Einkäufe erledigen, Rezepte beim Arzt oder Medikamente aus der Apotheke abholen. Dafür werden (gesunde) Freiwillige aus dem Stadtgebiet gesucht, die mindestens 14 Jahre und nicht älter als 60 sind.
„Wir wollen in der Krise solidarisch sein und Menschen in unserer Nähe helfen“, sagt Diakon Manfred Jansen. Ab sofort soll ein Netz von Ehrenamtlichen aufgebaut werden, die eine „Patenschaft“für eine oder mehrere Personen übernehmen wollen. Die Aktion soll in allen Pfarrverbänden in Grevenbroich stattfinden. Wer sich engagieren möchte oder Hilfe benötigt, kann sich unter 0170 8450782 melden. Diese Hotline ist montags bis freitags von 10 bis 16 Uhr besetzt.
„Eine Vorabfrage hat ergeben, dass nicht wenige daran interessiert sind, anderen zu helfen“, weiß Jürgen Weidemann von der Fachberatung Gemeindecaritas. Er sei daher guter Dinge, dass das Hilfsprojekt in Grevenbroich gelingen wird. Schon bei der Aktion „Alltagshelfer“hatten Kirche und Caritas gemeinsam agiert. Ausdrücklich unterstützt wird das aktuelle Projekt vom Leitenden Pfarrer Meik Schirpenbach und Bürgermeister Klaus Krützen.
Die Akteure der Aktion „Hilfe für
Risikogruppen vor Ort“haben gemeinsam ein Sicherheits-konzept für die Hilfsaktion ausgedacht. Damit soll einerseits ein direkter Kontakt zwischen Einkäufern und Bestellern vermieden werden. Auf der anderen Seite soll damit gewährleistet werden, dass Betrüger die gute Idee für ihre dunklen Machenschaften ausnutzen.
„Die genaue Vorgehensweise werden wir den ,Paten’ und den ,Bestellern’ nach der Anmeldung erklären“, sagt Manfred Jansen. „Es sollen weder für den Helfer noch für den Bedürftigen Unklarheiten oder Nachteile entstehen.“Zudem werden die freiwilligen Helfer vor ihrem Einsatz entsprechend unterrichtet.
Parallel zu diesem Projekt hat auch der Rhein-kreis mit den Wohlfahrtsverbänden eine Solidaritäts-aktion gestartet. Gesucht werden Ehrenamtler, die Einkäufe erledigen oder Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen unterstützen möchten. Interessierte können sich online unter www.rkn.nrw/ehrenamt anmelden.