Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Alcatraz: Ende des Gefängnisfelsens
Nur wenige Gefängnisse sind so berühmt wie das Hochsicherheitsgefängnis von Alcatraz. Dabei wurde „The Rock“(der Felsen) schon 1963 geschlossen. Auf der Insel in der Bucht von San Francisco war im 19. Jahrhundert zunächst ein Fort errichtet worden. Während des Sezessionskrieges wurden innerhalb dieser Anlage Kriegsgefangene inhaftiert. Doch erst ab den 1930er Jahren wurde das gesamte Eiland zu einem Gefängnis umgebaut. Ab 1934 war Alcatraz die berüchtigtste Haftanstalt der USA. Eine Flucht von der Insel erschien unmöglich: Das Wasser in der Bucht ist zu kalt zum Schwimmen, die Strömungen sind tückisch. Die Häftlinge von Alcatraz galten als gefährlich, meist wurden sie von anderen Gefängnissen geschickt. Al Capone war dort eingesperrt, außerdem der deutsche Spion Erich Gimpel. 29 Mal versuchten Männer, von Alcatraz zu fliehen. Die meisten wurden gefasst oder auf der Flucht erschossen. 1962 verschwanden drei Häftlinge mit einem Schlauchboot. Das FBI ging davon aus, dass sie im kalten Meer ertranken, ganz geklärt wurde das Schicksal der Kriminellen jedoch nie. Auch dieser Vorfall führte dazu, dass Alcatraz seinen Ruf als ausbruchssicheres Gefängnis langsam verlor. Zudem war der Unterhalt teuer und die Bausubstanz der Anlage durch das Meersalz stark angegriffen. Am 21. März 1963 verkündete der damalige Justizminister Robert F. Kennedy die Schließung von „The Rock“. Mehrere Filme über den Gefängnisfelsen hielten den Mythos bis heute aufrecht. Alcatraz ist mittlerweile eine Touristenattraktion: Etwa eine Million Besucher besichtigen die Anlage jedes Jahr.