Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Karis: „Es gibt zu wenig Ausgleichsflächen“
HOLZBÜTTGEN (seeg) Josef Karis ist ein Mann der klaren Worte. Das hat der Ratsherr in einem Facebook-video zuletzt wieder gezeigt, in dem er mit einem Rundumschlag alles und jeden kritisiert. Sein neuestes Opfer ist nun die Verwaltung. Diese ist ins Visier des Lokalpolitikers geraten, weil sie seiner Meinung nach den Landwirten nicht genügend Ausgleichsflächen zur Verfügung stellen. Zur Erklärung: Einige Kaarster Landwirte geben ihre Flächen in den Gewerbegebieten auf und sollen als Ausgleich andere Flächen bekommen, auf denen sie ihre Feldfrüchte pflanzen und ernten können. „Der Betrieb muss ja weiterlaufen“, sagt auch Josef Karis. Doch von diesen Ausgleichsflächen gibt es nicht genug, meint das Holzbüttgener Urgestein. „Man kann sich mit jedem Bauern einigen. Die wollen doch nur ihren Betrieb weiterführen, da muss es doch Lösungen geben“, sagt er. Manchen Landwirten wurde laut Karis sogar mit Enteignung gedroht.
Die Stadt bestätigt auf Anfrage, dass die Stadt beim Ankauf landwirtschaftlicher Flächen sogenannte Ausgleichsflächen angeboten werden. „Richtig ist auch, dass die Stadt zur Entwicklung der Gewerbeflächen private, landwirtschaftliche Flächen angekauft hat. Weitere Informationen sind vertraulich und werden von uns nicht kommentiert“, heißt es. Karis erklärt, dass die Stadt überall Flächen gekauft habe: am Kaarster See, am Ortsrand zu Korschenbroich, am Rittergut Birkhof. „Das ist eine Unverschämtheit, dass die Stadt keine Ausgleichsflächen anbietet. Das geht so nicht, mir platzt langsam der Kragen“, findet Karis deutliche Worte. Dass die Stadt die Flächen in den Gewerbegebieten braucht, gibt Karis zu. „Wir wollen die Stadt ja auch vorantreiben“, sagt er.
Seine Ratsmannschaft hat Josef Karis fast komplett zusammen. „Ich denke, wir können alle 22 Wahlkreise besetzen“, kündigt er an – und verspricht, dass der ein oder andere große Name unter den Kandidaten dabei sein wird. „Es sind schon Originale dabei“, sagt er.