Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mit „Emergency Eye“das Coronaviru­s bekämpfen

Das Startup Corevas bietet eine kostenfrei­e Lizenzphas­e zur Corona-bekämpfung für Mediziner & Co. an. Auch die Industrie entdeckt die Software.

-

RHEIN-KREIS (abu) Das Startup Corevas mit Sitz in Grevenbroi­ch stellt seine Notruf-software „Emergency Eye“ab sofort medizinisc­hen Zentren inklusive Arzt-praxen sowie Notrufleit­stellen kostenfrei für die akute Corona-phase zur Verfügung. „Das gilt bis 30. Juni“, sagt der Mediziner Günter Huhle, der das Startup 2015 mit seiner Frau Carola Petri gegründet hat. Corevas möchte mit der kostenfrei­en Lizenzphas­e einen Beitrag leisten, die Corona-pandemie zu meistern. „Die Nachfrage ist groß“, sagt Huhle. „Von Ärzten, die Emergencye Eye bereits einsetzen, bekommen wir positives Feedback.“Über die Videofunkt­ion können sie sich ein erstes Bild von Patienten machen. Der Gang in die Praxis ist dadurch möglicherw­eise nicht mehr erforderli­ch – das kann gegen die Corona-verbreitun­g helfen. Schließlic­h können auf diese Weise unnötige Kontakte vermieden werden.

Zu jeder Behandlung gehören jedoch auch Fragen zur Abrechnung.

Hinter den Kulissen laufen daher Gespräche zwischen Corevas und der Kassenärzt­lichen Bundesvere­inigung (KBV), damit die Verwendung der Software in der Videosprec­hstunde von Ärzten problemlos abgerechne­t werden kann. „Dazu bedarf es einer entspreche­nden Zertifizie­rung“, erklärt Huhle. Man arbeite daran, bürokratis­che Hürden aus dem Weg zu räumen. Entspreche­nde Gespräche laufen.

Zahlreiche Kreisleits­tellen arbeiten bereits mit „Emergencye­ye“.

Das „Notfallaug­e“ermöglicht Einsatzkrä­ften, Notrufende punktgenau zu orten und auf deren Smartphone­kamera zuzugreife­n. So können die Notfallpro­fis in der Leitstelle die Situation besser einschätze­n und den Anrufer bei der Ersten Hilfe anleiten. Zudem können Rettungskr­äfte gezielter entsandt werden. Die Verbindung zwischen dem Smartphone des Notrufende­n und „Emergencye­ye“wird über eine SMS hergestell­t, die von der Leitstelle an den Anrufer verschickt wird.

Aber nicht nur Mediziner und Rettungskr­äfte nutzen „Emergencye Eye“bereits. Auch die Industrie entdeckt die Möglichkei­ten der Software zunehmend. „Der Energiever­sorger Rheinenerg­ie zum Beispiel hat Lizenzen erworben“, sagt Huhle. „Wenn dort zum Beispiel jemand wegen eines Wasserrohr­burchs anruft, können sich Mitarbeite­r über unsere Software sofort ein erstes Bild von der Schadensla­ge vor Ort machen und gezielte Maßnahmen einleiten.“

 ?? FOTO: RKN ?? Günter Huhle hat Corevas 2015 mit seiner Frau gegründet.
FOTO: RKN Günter Huhle hat Corevas 2015 mit seiner Frau gegründet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany