Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Landschaftsverband gibt Fördermittel für Kulturzentrum
ZONS (schum) Mit zwei Finanzspritzen unterstützt der Landschaftsverband Rheinland (LVR) das Kulturzentrum Zons. Konkret geht es um Zuschüsse für die Digitalisierung und Erschließung der Bibliotheksbestände sowie zur Realisierung einer Dauerausstellung zum Themenkreis „Neue deutsche Dialektdichtung“.
„Auf der Burg Friedestrom lagern bibliothekarische Schätze, die jetzt im Rahmen eines dreijährigen Projekts aufgearbeitet werden können“, sagt Landrat Hans-jürgen Petrauschke. Über diese Laufzeit hinweg unterstützt die Regionale Kulturförderung des LVR das Vorhaben mit 30 000 Euro im Jahr.
„Der Landschaftsverband fördert damit ein institutionen- und spartenübergreifendes Vorhaben, das nicht nur die erstmalige Erfassung der Bestände beinhaltet, sondern auch die Grundlage für einen künftigen gemeinsamen Bibliotheksbetrieb legt“, erklärt Petrauschke. Bislang bestehen die drei Bibliotheken des Mundartarchivs, des Kreismuseums und des Rhein-kreises nebeneinander, „jetzt gibt es eine einheitliche Erfassung der Bestände“, sagt Peter Ströher, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Kreisarchivs. „Sie sollen auch online zugänglich sein.“
Neben wissenschaftlichen, heimatkundlichen und mundart-bezogenen Veröffentlichungen lagern im Archiv auch bibliophile Werke von vor 1800. Das Kreismuseum verwahrt umfangreiche Literatur vor allem zu den Sammlungsschwerpunkten des Hauses. Das avisierte Projekt sieht vor, die Büchereien nach wissenschaftlichen Standards zu erfassen, zusammenzulegen und auch für Besucher sowie für wissenschaftliche Zwecke zugänglich zu machen. Während der Öffnungszeiten soll der Bestand im Erweiterungsbau des Kreisarchivs einsehbar sein. Davon werden nicht nur die Mitarbeiter der Einrichtungen, sondern auch Studenten, Heimatforscher und Wissenschaftler profitieren.
Weitere 50 000 Euro bewilligte der LVR für eine Dauerausstellung über „Neue deutsche Dialektliteratur“. Dort, wo sich heute noch Büro- und Benutzerräume befinden, werden nach dem Umzug des Kreisarchiv in den Neubau auf dem Gelände des ehemaligen Bürgerhauses Ausstellungsflächen entstehen, in denen das Mundartarchiv „Ludwig Soumagne“seine Schätze multimedial zeigen wird. Der LVR hat die Arbeit des Mundartarchivs stets wohlwollend begleitet, und das nicht zuletzt mit seiner Sprachabteilung, die auch das neuerliche Projekt unterstützen wird.