Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Blumenverkauf am Drive-in-schalter
In Zeiten von Corona hat sich Gärtner Alexander Rix etwas Neues einfallen lassen.
SÜDSTADT Die Corona-krise weckt alternative Ideen bei heimischen Händlern. Weil der Absatz an Pflanzen in den vergangenen Wochen eklatant eingebrochen ist, hat sich Gärtner Alexander Rix (27) etwas Neues einfallen lassen. Er hat den ersten Drive-in für Blumen in der Stadt eröffnet – und das mit Erfolg. Bei der Premiere kamen fast 300 Autofahrer, um sich Hortensien oder Primeln in den Kofferraum packen zu lassen. „Mit einer solch großen Resonanz habe ich nicht gerechnet“, sagt Rix.
Die Traditionsgärtnerei, die 1948 von Wilhelm Rix am Bendgraben in der Südstadt gegründet wurde, verkauft normalerweise nicht an den Endkunden. Hauptsächlich werden kleinere Blumengeschäfte in der Region mit frischer Ware beliefert. „Allerdings machen diese Läden aktuell nur wenig Umsatz“, sagt Alexander Rix, der den Betrieb in dritter Generation führt. Heißt: Die Ware, die er frühzeitig geordert hat, findet derzeit kaum Absatz.
Um nicht auf den Pflanzen sitzen zu bleiben, hat sich Rix den Drive-in-blumenverkauf einfallen lassen. Der funktioniert wie an einem Schnellrestaurant: Die Autos fahren vor, die verlangte Ware wird von den mit Mundschutz und Handschuhen ausgerüsteten Mitarbeitern der Gärtnerei in den Kofferraum gepackt, die Bezahlung erfolgt durch das Seitenfenster. Die ausnahmslos runden Beträge werden teilweise in Briefumschlägen überreicht.
„Das funktionierte sehr gut“, sagt Alexander Rix mit Blick auf die erste Aktion am vergangenen Samstag. „Der größte Teil unserer Kunden hat sich daran gehalten und ist im Auto sitzen geblieben, so dass kein Kontakt zustande kam.“Am kommenden Samstag will er den „Drive-inschalter“noch einmal eröffnen, um von 11 bis 15 Uhr neben Hortensien auch Bellis und Eisbegonien in die Kofferräume einzupacken. Und um Platz im Betrieb zu schaffen – denn: Die Pflanzen für die allmählich beginnende Beet-saison sind bereits bestellt worden.
Da am ersten Samstag nicht alles verkauft wurde, hat Alexander Rix einen Teil der übrig gebliebenen Blumen dem Bürgerschützenverein Grevenbroich gespendet, dem er in der Zuggemeinschaft St. Sebastian angehört. Von der blühenden Pracht profitieren jetzt die Beete rund um den Schützenturm an der Karl-oberbach-straße.