Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Grefrath feiert Schützenfest digital
Die Schützen-bruderschaft reist online 100 Jahre in die Vergangenheit.
GREFRATH (jasi) Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen: Bereits Ende März hatte die St.-sebastianusSchützenbruderschaft mitgeteilt, dass das diesjährige Schützenfest in Grefrath wegen der Corona-pandemie ersatzlos gestrichen werde. Gleiches gilt für alle weiteren Veranstaltung der Bruderschaft im Jahr 2020. „Dieses Jahr ist keine Zeit zum Feiern. Jetzt ist es Zeit für Solidarität untereinander“, hieß es in einer Mitteilung der Verantwortlichen.
Doch um den Wegfall der Traditions-veranstaltungen zumindest ein wenig zu kompensieren, kreierte das Grenadierkorps gemeinsam mit den Archivaren der Bruderschaft die Idee, die Schützen mit auf eine digitale Zeitreise zu nehmen: Bis Pfingsten werden wöchentlich alte Fotos aus einem Jahrzehnt auf Facebook und Instagram veröffentlicht (alle zwei Tage abwechselnd auf den Facebook-seiten der Bruderschaft, der Grenadiere und des Jägerkorps). Bis Pfingsten sollen dann 100 Jahre Schützenfest in Grefrath dokumentiert werden. Der erste Post erinnerte an den ersten Präsidenten der Bruderschaft – Daniel Pohlhausen, der von 1920 bis 1924 das Amt bekleidete. Auch optisch soll zu Pfingsten trotz Corona
Schützenfest-stimmung in Grefrath aufkommen. So kündigt der heutige Präsident der Bruderschaft, Volker Meierhöfer, auf Nachfrage unserer Redaktion an, dass die typischen Fahnen im Ortsteil gehisst werden sollen.
Die frühzeitige Entscheidung, sämtliche Veranstaltungen abzusagen, habe man bislang nicht bereut. „Wir sind nach wie vor der Meinung,
Volker Meierhöfer Präsident dass das der beste Weg war“, sagt der Präsident. Zuerst sei das Gespräch mit dem Kronprinzen Markus Krüll gesucht worden, der natürlich schon sämtliche Vorbereitungen getroffen hatte. Seine Inthronisation wird nun erst 2021 stattfinden, während Frank Demuth somit zwei Jahre lang Schützenkönig sein wird. Schnell sei jedoch die einvernehmliche Absage-entscheidung getroffen worden.
Um zu zeigen, dass Solidarität in Grefrath gelebt wird, haben sich die Jungschützen der Bruderschaft bereit erklärt, Hilfsbedürftige in der aktuellen Krise zu unterstützen und für sie einzukaufen, zur Apotheke zu gehen oder anderweitig zu helfen.
„Wir sind nach wie vor der Meinung, dass die Absage der beste Weg war“