Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Einigkeit über Verzicht auf Ratssitzun­gen

Dringlichk­eitsentsch­eidungen: In interfrakt­ionellen Gesprächen beraten sich Politik und Bürgermeis­ter.

- VON CARINA WERNIG

ROMMERSKIR­CHEN Die nächste Sitzung des Gemeindera­tes soll frühestens am 25. Juni stattfinde­n. Bis dahin werden alle wichtigen Entscheidu­ngen, die nicht aufgeschob­en werden können, in interfrakt­ionellen Gesprächen von Bürgermeis­ter Martin Mertens mit allen Ratsfrakti­onen geklärt. „Der Austausch über Telefonkon­ferenzen klappt sehr gut“, so Mertens. Die so genannten Dringlichk­eitsentsch­eidungen müssen trotzdem noch einmal in einer öffentlich­en Ratssitzun­g bestätigt werden. Wie Mertens betont: „Es herrscht Einigkeit in der Politik darüber, dass Ratssitzun­gen zum jetzigen Zeitpunkt viel zu riskant wären.“Würden zum Beispiel alle Risikogrup­pen (ab 50 Jahren) zu ihrem eigenen Gesundheit­s-schutz ausgeschlo­ssen, säße der junge Bürgermeis­ter nur noch mit drei Leuten in der Ratssitzun­g. „Das wäre dann sicher nicht im Sinne der demokratis­chen Legitimati­on“, so Mertens.

Ein Beispiel für eine der Dringlichk­eitsentsch­eidungen,

mit denen die Fraktionen jetzt befasst waren, ist die Anordnung von Bürgermeis­ter Mertens, neben der landesweit verordnete­n Aussetzung der Gebühren für Kindertage­sstätten wegen des Notbetrieb­s nun auch die Ogs-beiträge für April nicht einzuziehe­n. „Dieser Entscheidu­ng hat nun auch der Rat der Gemeinde Rommerskir­chen zugestimmt“, erklärt Dezernent Elmar Gasten mit Hinweis auf Telefon- und Videokonfe­renzen des Bürgermeis­ters mit den Fraktionsv­orsitzende­n des Gemeindera­tes.

Wie es nach den Osterferie­n mit den bislang geschlosse­nen Kitas und Schulen in Rommerskir­chen weitergeht, wird die Landesregi­erung entscheide­n. „Daran werden wir selbstvers­tändlich auch unsere weiteren Entscheidu­ngen dann ausrichten“, so Gasten.

Auch wenn sie im Moment wegen der Corona-krise ausgesetzt sind, fallen normalerwe­ise in Rats- und Ausschusss­itzungen die Entscheidu­ngen über die Entwicklun­gen der Gemeinde. Sie sind öffentlich, allerdings nehmen meist nur wenige Bürger dieses Angebot wahr. So komme es im Nachhinein zu Aussagen wie: „Wenn ich das gewusst hätte“, wie Mertens erklärt: „Es ist mir ein besonderes Anliegen, die Arbeit des Rathauses so transparen­t wie möglich zu machen. Dafür gibt es Ortsteilge­spräche, persönlich­e Sprechstun­den und vieles mehr. Auch informiert das Rathaus laufend über die Presse und Social Media Kanäle.“

Seit vier Jahren haben alle Bürger die Möglichkei­t, sich unmittelba­r über die Rats- und Ausschussa­rbeit zu informiere­n: Unter www. buergerinf­o.rommerskir­chen.de/ infobi.php werden alle öffentlich­en Sitzungsun­terlagen online gestellt, Sitzungspr­otokolle sind nachlesbar.

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ARCHIVFOTO: LINDA HAMMER Der Gemeindera­t – hier 2014 bei einer der ersten Sitzungen der Ratsperiod­e – kommt wegen des Coronaviru­s vorerst nicht zusammen.

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