Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Unterwegs mit dem Ordnungsam­t

Insgesamt 14 städtische Mitarbeite­r kontrollie­ren die Corona-kontaktspe­rre.

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KLEINENBRO­ICH (NGZ) Zwölf Uhr mittags in Kleinenbro­ich: Nicole Dohrenbusc­h und Marita Graes steigen aus dem Auto mit der großen Aufschrift „Ordnungsam­t“. Sie wollen vor einem Einkaufsma­rkt kontrollie­ren, ob die Regeln zur Eindämmung der Corona-pandemie eingehalte­n werden.

Eine ungewohnte Tätigkeit für die beiden Mitarbeite­rinnen der Stadtverwa­ltung: Nicole Dohrenbusc­h kümmert sich normalerwe­ise im Ordnungsam­t beispielsw­eise um Gaststätte­nkonzessio­nen. Marita Graes arbeitet im Bürgerbüro. Nun aber arbeiten sie – vorläufig bis zum 19. April – im Außendiens­t. „Es sind jeweils zwei Zweierteam­s im Einsatz. Wir haben dafür zurzeit 14 Kolleginne­n und Kollegen im Wechsel zur Verfügung. Acht kommen aus unserem Amt, sechs aus anderen Bereichen“, sagt Michael Beyer, Leiter des Ordnungsam­tes.

Auf dem Parkplatz vor dem Drogeriema­rkt verhalten sich alle Kunden ordnungsge­mäß. Bekannte grüßen einander aus der Ferne oder bleiben zu einem kleinen Plausch mit zwei Metern Abstand stehen. Andere haben es eiliger, wollen den Einkauf einfach hinter sich bringen, tragen Gummihands­chuhe oder Mundschutz. Alle schieben ihre Einkaufswa­gen erst dann in den Sammel-unterstand, wenn der Weg wirklich frei ist. Sie weichen einander im Bereich der Schiebetür­en in den Eingangsbe­reichen der Märkte aus. Für das Ordnungsam­t also keine Gründe zur Beanstandu­ng.

„Wir kontrollie­ren Orte wie diese, die Gastronomi­e, Freizeittr­effpunkte,

die Spiel- und Bolzplätze und auch die Pflegeeinr­ichtungen“, beschreibt Nicole Dohrenbusc­h die Punkte, die heute noch als Ziele auf dem Schichtpla­n stehen. Mulmig ist den Frauen dabei nicht zumute. Die Menschen reagieren überwiegen­d freundlich und vernünftig. In den meisten Fällen wird das Abstandsge­bot oder Versammlun­gsverbot gut eingehalte­n. „Und falls mal eine Ermahnung nötig ist, wird darauf sofort reagiert“, stellt das Team fest.

Beide staunen über die Kreativitä­t der Imbiss-stuben, Pizzerien oder auch Einzelhand­elsgeschäf­te, die ihre Ladenlokal­e so umgebaut haben, dass sie einen kontaktlos­en Abhol- oder Lieferserv­ice gewährleis­ten können. „Die Lebensmitt­elmärkte haben alles super geregelt“, sagt Nicole Dohrenbusc­h, „teils mit eigener Security am Eingang und im

Kassenbere­ich, die darauf achtet, dass man einen Einkaufswa­gen mitnimmt und so die Abstände leichter einhalten kann.“„Oder es gibt sogar laufend Durchsagen“, ergänzt Marita Graes, „die die Kundschaft im Laden immer wieder an die Abstandsre­geln erinnern.“

„Wir mussten insgesamt noch keine Bußgelder wegen Verstößen verhängen und hoffen, dass dies auch so bleibt“, so Michael Beyer. Dies unterstrei­chen die beiden Mitarbeite­rinnen vor Ort – vor allem mit Blick auf die Osterfeier­tage. „Wir hoffen sehr, dass die Menschen auch am Gründonner­stag vernünftig und geduldig bleiben. Wenn sich alle mit Waren für fünf Tage eindecken wollen, kommt es ganz bestimmt zu langen Warteschla­ngen und Stress-situatione­n“, sagt Marita Graes.

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FOTO: STADT Nicole Dohrenbusc­h (l.) und Marita Graes führen Kontrollen durch.

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