Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Was die Kita Farbenwelt auf Teller zaubert
NEUSS Niedlich sehen sie aus, die kleinen Eulen, die da auf dem Teller liegen und mit großen Augen in den Raum blicken. Die Tiere sind nicht nur putzig anzuschauen, sie können auch gegessen werden: Ihr Körper besteht aus einer Reiswaffel, die mit Mandelmus bestrichen wurde. Zurechtgeschnittene Erdbeeren bilden den Schnabel und die Flügel. Die Augen sind aus Bananenscheiben und Brombeeren (auch Heidelbeeren können verwendet werden).
Hinter der Kreation stehen die Erzieherinnen der Kita Farbenwelt in Neuss. „Unsere Kindertagesstätten lassen sich viel einfallen, um mit den Eltern und Kindern trotz Corona-krise in Kontakt zu bleiben“, erzählt Rita Leng. Sie ist die Koordinatorin für Kindertageseinrichtungen des evangelischen Vereins für Jugend- und Familienhilfe, der auch der Träger von fünf Kitas im Rhein-kreis Neuss ist. In jenen Tagen geben die Kitas auf ihren Homepages allerhand Anregungen, wie Eltern und Kinder ihre Zeit gemeinsam gestalten können: Sie veröffentlichen zum Beispiel Lieder, nennen Spiel-ideen und verraten leckere Rezepte zum Backen und Kochen. „Von den Eltern wird das dankend angenommen, denn nach sieben Wochen gehen dem ein oder anderen die Ideen aus“, sagt Leng.
Die Kita Farbenwelt empfiehlt Obst- und Gemüseteller einmal auf besondere Art anzurichten: Sie zeigen, wie aus Oliven kleine Marienkäfer entstehen können oder dass sich Radieschen in Tulpenblüten verwandeln können. „Es wurde darauf geachtet, dass die Rezepte mit wenig Aufwand zuhause nachgemacht werden können“, sagt Leng. Die Kreationen würden die Kinder motivieren, gerne zu Obst und Gemüse zu greifen und vielleicht auch einmal etwas zu probieren, was sie sonst nicht anrühren würden. Zum Beispiel Sellerie: Denn geschickt angerichtet, können daraus lustige Schnecken und Raupen entstehen. Dafür wird die Stange zunächst in kleinere Streifen geschnitten und dann mit Frischkäse bestrichen. Das gibt den nötigen Halt für weitere Gemüsesorten: Eine Gurkenscheibe oder ein Stück Kohlrabi eignen sich zum Beispiel gut als Schneckenhaus und Cashewkerne lassen sich ganz leicht als Kopf aufsetzen. Damit die Schnecken einen guten Durchblick haben, werden ihnen Augen aus Zucker aufgesetzt. Die Raupe bekommt einen Tomatenkopf, kleingeschnittene Lauchzwiebeln runden das Gesamtbild auf dem Teller ab.
Wer es fruchtiger mag, kann aus Apfelstücken und Trauben einen Hummer oder eine Schildkröte formen. Für den Hummer einfach einen Apfel halbieren und die eine Hälfte als Körper benutzen. Die anderen Scheiben wie Beinchen drum herum verteilen und in die vorderen beiden kleine Kanten einschneiden. Die bilden die Scheren. Für die Schildkröte wird ein grüner Apfel halbiert und fünf Trauben darum herum gelegt. Dabei bilden vier Trauben die Beine und eine den Kopf. Die Augen können mit geschmolzener Schokolade aufgetragen werden. Ergänzt werden kann der Unterwasser-teller mit einer Erdbeer-qualle. Dafür wird eine Erdbeere mit Augen versehen. Kleingeschnittene Erdbeerstücke bilden die Tentakel.
Eine süße Variante wäre der Bananen-pinguin: Dafür wird eine Banane an einem Ende mit Schokolade überzogen. Darin können Zuckeraugen und ein orangener Smartie als Schnabel fixiert werden. Smarties am anderen Ende der Banane bilden die Füße. „Hin und wieder zu naschen, ist natürlich ebenso wichtig“, erklärt Leng. Überhaupt gehe es bei den Snacks darum, etwas gemeinsam zu machen. „Schon Kleinkinder können dabei helfen“, sagt die Koordinatorin. Das Zubereiten bringe Spaß und rege die Fantasie an.