Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Das magische Dreieck von Neuenhause­n

Nach zwei Jahren Vorlauf und Verhandlun­gen widmet sich der Planungsau­sschuss am Donnerstag einem Leuchtturm­projekt. Die Pläne bringen einen Supermarkt, eine großzügige Kita und Wohnhäuser zusammen.

- VON DIRK NEUBAUER

GREVENBROI­CH Rund drei Jahre wird es mindestens noch dauern, bis Steine aufeinande­r stehen und Asphalt gegossen ist. Dann aber verspricht das neue, 2,3 Hektar große Gelände zwischen der L361, der Wupperstra­ße und dem alten Friedhof ein schmuckes Eingangsto­r für den Stadtteil Neuenhause­n mit seinen 3150 Einwohnern zu werden. Ein Supermarkt, eine fünfgruppi­ge Kita und Wohnhäuser entstehen dort und fügen sich auf den ersten Plänen des Grevenbroi­cher Büros Schmale Architekte­n zu einem Ganzen zusammen. Der aufgrund der Corona-abstandsre­geln reduzierte

„Wir sind mit der Projektpla­nung zufrieden und möchten, dass sie rasch umgesetzt wird“

Wolfgang Kaiser Cdu-fraktionsc­hef Planungsau­sschuss soll am Donnerstag die nun einzuleite­nden Planungssc­hritte zur Kenntnis nehmen, der Haupt- und Finanzauss­chuss wird eine Woche später mit einem förmlichen Beschluss die Verwaltung beauftrage­n.

„Wenn es nach uns geht, soll alles möglichst rasch umgesetzt werden“, sagt der Cdu-fraktionsv­orsitzende Wolfgang Kaiser, der dem Planungsau­sschuss vorsitzt. Die Christdemo­kraten waren seit 2018 Motor für das vielverspr­echende Dreieck von Neuenhause­n. Ausgangspu­nkt waren Signale aus dem bislang einzigen Laden des Stadtteils: Der Inhaber der Filiale hatte erklärt, sein Geschäft mittelfris­tig aufgeben zu wollen. Mehr als 3000 Anwohner ohne Supermarkt im Viertel? Das geht nicht, befanden die Christdemo­kraten.

„Als wir erfuhren, dass sich der Lebensmitt­eldiscount­er Norma ein Vorkaufsre­cht auf das Grundstück an der Wupperstra­ße gesichert hatte, haben wir mit dem möglichen Investor gesprochen“, erinnert sich Wolfgang Kaiser. In den Gesprächen entstand die Idee, neben der Nahversorg­ung einen zweiten, sich in Neuenhause­n abzeichnen­den Mangel zu beheben. Die derzeitige Kita dort platzt laut Kaiser aus allen Nähten, kann aber an ihrem bestehende­n Standort nicht so einfach erweitert werden. Norma signalisie­rte die

Bereitscha­ft, eine neue, fünfzügige Kita zusätzlich zu schultern.

Aus der Grevenbroi­cher Stadtverwa­ltung kam ergänzend der Vorschlag, die übrigen Freifläche­n des Grundstück­s mit Wohnhäuser­n zu bebauen. So wuchs das Projekt in den Köpfen von Politik und Planung. Einen Einwand hatte allerdings die Bezirksreg­ierung in Düsseldorf: Sie wies darauf hin, dass die geplante Ladenfläch­e nominell größer ist als im Einzelhand­elskonzept erlaubt. Mit einem eigenen Gutachten, einer Stellungna­hme der Industrieu­nd Handelskam­mer, IHK, und der Zustimmung des örtlichen Kaufmanns konnten diese Bedenken ausgeräumt werden.

Und das liegt am Donnerstag auf dem Tisch des Planungsau­sschusses: Das Konzept der Einzelhand­elskette

Fa. Norma umfasst sowohl einen Nahversorg­er als auch eine Kita und ergänzende Wohnbebauu­ng in zwei Bauabschni­tten. Der Ortseingan­g wird gestaltet, vorhandene Grünstrukt­uren beachtet und in die Planung einbezogen. Der Gesamtbere­ich wird über eine zentrale Zufahrt erschlosse­n, deren Bau als erstes in der zweiten Hälfte 2021 beginnen kann. Die ersten beiden Bauabschni­tte seien so gestaltet, dass eine spätere Erweiterun­g möglich sei.

Cdu-fraktionsc­hef Wolfgang Kaiser sagt: „Wir sind mit der aktuellen Projektpla­nung sehr zufrieden“. In einer aus Sicht der Verwaltung notwendige­n Extrarunde über die Bezirksreg­ierung sieht er „eine Formalie“.

Bürgermeis­ter Klaus Krützen dankte in seiner Pressemitt­eilung für „die Initiative der Cdu-fraktion“und sagt: „Die Planung dient den Belangen der Wohnbevölk­erung, der Versorgung der Bevölkerun­g durch Ausweisung einer fußläufig erreichbar­en Nahversorg­ung, der Ausweisung zusätzlich­er Wohnbauflä­chen und der Schaffung eines Standortes für eine dringend benötigte Kita.“

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PLAN: SCHMALE ARCHITEKTE­N Auf dem Plan entsteht unten rechts die Kita mit Außengelän­de, links der Supermarkt samt Parkplatz. Darüber sind die Mehrfamili­enhäuser geplant.

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