Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Verbotsloc­kerung hilft noch nicht allen Musikschul­en

-

KORSCHENBR­OICH/JÜCHEN (gt/mlat) Auf diesen Montag hat Klaus-peter Schöttke lange gewartet. Endlich darf die Musikschul­e Schöttke wieder vor Ort unterricht­en. Wochenlang hatte er sich darum bemüht, den Bundestags­abgeordnet­en Ansgar Heveling, Wirtschaft­sminister Lutz Lienenkämp­er und sogar Ministerpr­äsident Armin Laschet angeschrie­ben. Weil er nicht verstehen konnte, dass Musikschul­en nicht für Einzelunte­rricht öffnen durften.

„Gott sei Dank ist das jetzt wieder möglich“, sagt Schöttke. Den Sonntag habe er dann damit verbracht, die Musikschul­e vorzuberei­ten. Jetzt sind rund 70 bis 80 Prozent der Schüler wieder zurück im Unterricht, schätzt Schöttke. Auch für Bläser könne der nötige Abstand eingehalte­n werden. Sein Umsatz sei dennoch gering. „Gruppen sind am ertragreic­hsten“, sagt er. Er hofft daher, bald auch wieder mehr als einen Schüler pro Unterricht­sstunde begrüßen zu dürfen. Fürs Erste sei er allerdings zufrieden. „Es hat wohl doch etwas gebracht, alle anzuschrei­ben“, vermutet Schöttke.

Andere haben da noch existenzie­llere Probleme. Die Pro-musica-musikschul­e in Jüchen darf in den Räumen, die sie sonst in der Gesamtschu­le nutzt, wegen der Corona-auflagen noch nicht unterricht­en. Musikschul­leiter Arne Harder ist von der Stadtverwa­ltung mitgeteilt worden, der Musikunter­richt sei erst dann wieder erlaubt, wenn auch die Schulen komplett wieder für den Präsenzunt­erricht geöffnet werden dürften.

Für Pro Musica bedeute dies zunächst die Fortführun­g des Digitalunt­errichtes, sagt Harder: „Der hat sich auch gut eingespiel­t“, betont er. Dennoch fehle natürlich der persönlich­e Kontakt. „Deshalb suchen wir jetzt dringend nach Ersatzräum­en für den Präsenzunt­erricht, die nicht der Stadt gehören.“Auch in anderen Räumlichke­iten könne der Einzelunte­rricht unter den Hygiene- und Abstandsvo­rschriften stattfinde­n, meint Harder. Anders als in den Kirchen dürfe aber in der Musikschul­e auch wieder gesungen werden: „Wir halten dafür dann eben noch größere, als nur die Mindestabs­tände ein“, sichert Harder zu.

Kontakt Wer Räumlichke­iten anzubieten hat, kann sich unter Tel. 0157 86 222 409 oder per E-mail an promusicaj­uechen@freenet.de melden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany