Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Welche Motivation?
Corona-demonstrationen
Kitas der Anteil von Zweijährigen gegenüber den anderen Kindern einen sehr geringen Anteil einnimmt, stelle ich mir die Frage, nach welchen Kriterien wurde hier entschieden. Das heißt, die Eltern, die ihr Kind in der Kindertagespflege untergebracht haben, sind die Glücklichen und die einen Platz in der Kita bekommen haben, die Dummen. Wie kann das sein? Hierbei sollte meiner Meinung nach dann auch die Kita für die Zweijährigen wieder geöffnet werden.
Wochenlang hat man Zeit gehabt mit Kreativität einen Plan zu entwickeln, zumal früh klar war, dass die Sache nicht in Kürze ausgestanden ist. Da werden Milliarden an Geldern freigesetzt, vorrangig an die, die in dieser Krise am lautesten schreien. Aber die Kleinsten fallen mal wieder hinten runter und müssen weiter auf einen geregelten Tagesablauf warten. Jeder, der Kinder hat, weiß, dass Routinen und geregelte Abläufe wichtig für deren Entwicklung sind. Wie kann eine Leiterin des Vorstands der Diakonie nur solch einen Spruch loslassen (Zitatverzicht)? Und Minister Stamps Plan scheint ja nicht viel hergegeben zu haben, wenn er in Berlin unbeachtet blieb. Mangel (und Mängel) an Personal und Räumlichkeiten – das hat man auch vor Corona gewusst und nicht abgestellt. Aber Improvisation scheint ein Fremdwort zu sein, z. B. aktuell joblose Studenten würden sicher gern angeheuert, gegen gute Bezahlung natürlich, und leerstehende Flüchtlingsheime oder andere
Zu „Tausende demonstrieren gegen Corona-regeln“(RP vom 11. Mai): Die Menschen sind betroffen vom Coronavirus. Es gibt häusliche Gewalt, der Schulbetrieb funktioniert nicht richtig, Unternehmen verzweifeln, in Krankenhäusern kämpfen infizierte Patienten um ihr Leben, um nur einige Punkte zu nennen. Die Politik versucht mit den verschiedenen Interessengruppen, auf der einen Seite die Infektionsverbreitung zu lindern, auf der anderen Seite den Interessen dieser Gruppen entgegenzukommen, um noch größere Negativentwicklungen zu vermeiden. Lockerungen in diversen Bereichen sind das Ergebnis. Dann liest man in der Ausgabe vom 11. Mai, dass sich Tausende Teilnehmer, meist ohne Berücksichtigung der Hygieneauflagen und mit welcher Motivation auch immer, lautstark gegen eben diese Auflagen oder die Einschränkung ihrer Menschen- und Freiheitsrechte äußerten. Haben diese Menschen nicht mitbekommen, worum es geht? vom 5. Mai): Ich bin fassungslos, dass angeblich kein Verantwortlicher dingfest gemacht werden konnte. Ich kenne das Gelände, auf dem sich die Katastrophe ereignete (ich habe lange in Duisburg gearbeitet). Und ich habe damals schon, als bekannt wurde, dass die Loveparade ausgerechnet dort stattfinden soll, gesagt, dass es dafür völlig ungeeignet ist und es Tote geben wird, sollte irgendetwas schiefgehen. Was „Jeder“erkannt haben muss, der des Sehens mächtig ist und seinen Verstand bemüht hat. Wer dafür verantworltich ist: juristisch die Person(en), die in letzter Konsequenz per Unterschrift genehmigt hat (haben), dass die Veranstaltung dort stattfinden soll. Und die wird (werden) sich ja wohl ermitteln lassen. Moralisch mitschuldig sind alle, die das Gelände vorgeschlagen, befürwortet, abgenickt haben und/oder total blauäugig und realitätsfern davon ausgegangen sind, dass schon alles gut gehen wird. Aber mindestens einen Verantwortlichen gibt es. Und mir kann niemand weismachen, dass der sich nicht zweifelsfrei ermitteln ließ. Meine Gedanken sind bei den Hinterbliebenen, für die dieses „Urteil“wie ein zweiter Tod ihrer Angehörigen sein muss.