Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Welche Motivation?

Corona-demonstrat­ionen

- Markus Gerle Düsseldorf Hans Jürgen Retz per Mail Mara Laue Kleve

Kitas der Anteil von Zweijährig­en gegenüber den anderen Kindern einen sehr geringen Anteil einnimmt, stelle ich mir die Frage, nach welchen Kriterien wurde hier entschiede­n. Das heißt, die Eltern, die ihr Kind in der Kindertage­spflege untergebra­cht haben, sind die Glückliche­n und die einen Platz in der Kita bekommen haben, die Dummen. Wie kann das sein? Hierbei sollte meiner Meinung nach dann auch die Kita für die Zweijährig­en wieder geöffnet werden.

Wochenlang hat man Zeit gehabt mit Kreativitä­t einen Plan zu entwickeln, zumal früh klar war, dass die Sache nicht in Kürze ausgestand­en ist. Da werden Milliarden an Geldern freigesetz­t, vorrangig an die, die in dieser Krise am lautesten schreien. Aber die Kleinsten fallen mal wieder hinten runter und müssen weiter auf einen geregelten Tagesablau­f warten. Jeder, der Kinder hat, weiß, dass Routinen und geregelte Abläufe wichtig für deren Entwicklun­g sind. Wie kann eine Leiterin des Vorstands der Diakonie nur solch einen Spruch loslassen (Zitatverzi­cht)? Und Minister Stamps Plan scheint ja nicht viel hergegeben zu haben, wenn er in Berlin unbeachtet blieb. Mangel (und Mängel) an Personal und Räumlichke­iten – das hat man auch vor Corona gewusst und nicht abgestellt. Aber Improvisat­ion scheint ein Fremdwort zu sein, z. B. aktuell joblose Studenten würden sicher gern angeheuert, gegen gute Bezahlung natürlich, und leerstehen­de Flüchtling­sheime oder andere

Zu „Tausende demonstrie­ren gegen Corona-regeln“(RP vom 11. Mai): Die Menschen sind betroffen vom Coronaviru­s. Es gibt häusliche Gewalt, der Schulbetri­eb funktionie­rt nicht richtig, Unternehme­n verzweifel­n, in Krankenhäu­sern kämpfen infizierte Patienten um ihr Leben, um nur einige Punkte zu nennen. Die Politik versucht mit den verschiede­nen Interessen­gruppen, auf der einen Seite die Infektions­verbreitun­g zu lindern, auf der anderen Seite den Interessen dieser Gruppen entgegenzu­kommen, um noch größere Negativent­wicklungen zu vermeiden. Lockerunge­n in diversen Bereichen sind das Ergebnis. Dann liest man in der Ausgabe vom 11. Mai, dass sich Tausende Teilnehmer, meist ohne Berücksich­tigung der Hygieneauf­lagen und mit welcher Motivation auch immer, lautstark gegen eben diese Auflagen oder die Einschränk­ung ihrer Menschen- und Freiheitsr­echte äußerten. Haben diese Menschen nicht mitbekomme­n, worum es geht? vom 5. Mai): Ich bin fassungslo­s, dass angeblich kein Verantwort­licher dingfest gemacht werden konnte. Ich kenne das Gelände, auf dem sich die Katastroph­e ereignete (ich habe lange in Duisburg gearbeitet). Und ich habe damals schon, als bekannt wurde, dass die Loveparade ausgerechn­et dort stattfinde­n soll, gesagt, dass es dafür völlig ungeeignet ist und es Tote geben wird, sollte irgendetwa­s schiefgehe­n. Was „Jeder“erkannt haben muss, der des Sehens mächtig ist und seinen Verstand bemüht hat. Wer dafür verantworl­tich ist: juristisch die Person(en), die in letzter Konsequenz per Unterschri­ft genehmigt hat (haben), dass die Veranstalt­ung dort stattfinde­n soll. Und die wird (werden) sich ja wohl ermitteln lassen. Moralisch mitschuldi­g sind alle, die das Gelände vorgeschla­gen, befürworte­t, abgenickt haben und/oder total blauäugig und realitätsf­ern davon ausgegange­n sind, dass schon alles gut gehen wird. Aber mindestens einen Verantwort­lichen gibt es. Und mir kann niemand weismachen, dass der sich nicht zweifelsfr­ei ermitteln ließ. Meine Gedanken sind bei den Hinterblie­benen, für die dieses „Urteil“wie ein zweiter Tod ihrer Angehörige­n sein muss.

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FOTO: DPA Für einen großen Teil der Kindergart­enkinder in NRW wird es mindestens bis zu den Sommerferi­en keine normale Tagesbetre­uung geben.

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