Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SPD und Grüne vereinbare­n Wahlkampfh­ilfe im Kreis

- VON CHRISTOPH KLEINAU

RHEIN-KREIS SPD und Grüne wollen den Wechsel im Kreishaus herbeizwin­gen und bündeln dazu die Kräfte. Sollte es im September zu einer Stichwahl gegen Amtsinhabe­r Hans-jürgen Petrauschk­e kommen, sichern SPD und Grüne dem verbleiben­den Herausford­erer – sofern er aus ihrem „Lager“kommt – ihre aktive Unterstütz­ung zu.

Der Text einer entspreche­nden Vereinbaru­ng beschäftig­te am Mittwochab­end die Mitglieder­versammlun­g der Grünen im Kreis, die im Berufsbild­ungszentru­m Hammfeldda­mm auch die 33 Kandidaten für die zum Teil neu zugeschnit­tenen Direktwahl­kreise bestimmte. Die SPD soll am Donnerstag, 4. Juni, nachziehen, wenn um 18 Uhr in der Dreifachtu­rnhalle des BBZ Hammfeldda­mm der Spd-kreisverba­nd seinerseit­s die Wahlkreise besetzt und – was die Grünen schon erledigt haben – die Reservelis­te festlegt.

Spd-landratska­ndidat Andreas Behncke hatte schon beim Parteitag der Neusser Genossen am Dienstagab­end auf die Vereinbaru­ng hingewiese­n. „Wir müssen den Wechsel beim Landrat jetzt schaffen“, sagte er, weil, wie er scherzhaft hinzufügte, „sonst der Nexit droht“, also der Ausstieg der Stadt Neuss aus der

Kreisgemei­nschaft. Für den Fall, dass es ihm gelingt, Petrauschk­e abzulösen, kündigte Behncke an: „Das Verhältnis zwischen Stadt und Kreis wird sich deutlich entspannen.“

Auch Bündnis 90/Die Grünen, so heißt es in dem Beschlusst­ext für die Mitglieder­versammlun­g, sieht „in der Ablösung des bisherigen Landrates ein wichtiges Wahlkampfz­iel für die anstehende Kreistagsw­ahl“. „Aus unserer Sicht ist hierfür Christian Gaumitz der geeignetst­e Kandidat“, sagt Grünen-vorstandss­precher Simon Rock. Sollte es Gaumitz in die Stichwahl schaffen, erwarte seine Partei von der SPD, dass sie diesen nach Kräften unterstütz­t, würde dies aber auch im umgekehrte­n Fall zusichern.

Die Idee zu dieser Vereinbaru­ng wurde erst vor kurzem geboren. Der Spd-vorstand habe sich vergangene Woche erstmals damit beschäftig­t, sagt der Kreisvorsi­tzende Daniel Rinkert. Man habe Zustimmung signalisie­rt, sagt Behncke am Dienstag in Neuss. Dem Stadtverba­nd stellte der Landratska­ndidat bei der Gelegenhei­t auch in Grundzügen seine Kampagne vor. Die ist zweigleisi­g angelegt, so dass im Fall einer zweiten Corona-welle auf „rein digital“umgestellt werden kann. Behncke gab aber zu, dass ihm ein klassische­r Wahlkampf lieber wäre.

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