Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schlossbad öffnet, Liegewiese noch nicht

Betreiber GWG Kommunal plant eine Wiedereröf­fnung mit Einschränk­ungen: Nur 81 Besucher dürfen gleichzeit­ig rein.

- VON WILJO PIEL

GREVENBROI­CH Die große Liegewiese hinter dem Schlossbad ist fertig. Innerhalb von zwei Tagen ist das 6500-Quadratmet­er-areal mit Rollrasen belegt worden, der nun intensiv bewässert wird. Am 6. Juni kann die weitläufig­e Fläche mit den vielen schattensp­endenden Bäumen aber noch nicht genutzt werden. Denn das Außengelän­de bleibt vorerst gesperrt. „Unser Ziel ist eine Öffnung zu Beginn der Sommerferi­en“, sagt Willi Peitz, Geschäftsf­ührer des Betreibers GWG Kommunal.

Dass Terrasse, Außenbecke­n und Liegewiese nicht zeitgleich mit der Wiedereröf­fnung des Hallenbade­s an den Start gehen können, liegt an einem noch laufenden Beweissich­erungsverf­ahren. Da beim Bau der aufwendige­n 3D-fassade nach Ansicht des Betreibers gehuddelt wurde, muss der Unterbau der Konstrukti­on nun von einem Sachverstä­ndigen begutachte­t werden.

Dafür wurde das Gebäude mit einem Gerüst und mit Sicherheit­snetzen versehen. „Bis zum Abschluss dieser gutachterl­ichen Arbeiten können die Außenanlag­en nicht zur Verfügung gestellt werden“, sagt Peitz. Eine Öffnung pünktlich zum Start in die Sommerferi­en sei zwar angestrebt, hänge letztlich aber von einer Entscheidu­ng des Gerichts ab.

Während dieser ins Visier genommene Start-termin noch etwas wackelt, geht es definitiv am 6. Juni innen los: GWG Kommunal hat ein Hygienekon­zept entwickelt, das bereits vom Kreisgesun­dheitsamt genehmigt wurde. „Der Öffnung unter Pandemie-bedingunge­n steht aus organisato­rischen Gesichtspu­nkten nichts mehr im Wege“, signalisie­rt Peitz. Allerdings werden nur maximal 81 Gäste zeitgleich das Schlossbad besuchen können. Später, wenn die Liegewiese eröffnet ist, dürfen es insgesamt 130 sein. Zum Vergleich: An einem „normalen“Tag sind etwa 750 Gäste im Bad.

Bei einem Treffen am Dienstag haben sich Bürgermeis­ter Klaus Krützen, Badleiter Danny Schulz und GWG-CHEF Willi Peitz darauf geeinigt, dass die Öffnungsze­iten die gleichen sein werden wie in der Zeit „vor Corona“. Dieser Beschluss gilt für zunächst zwei Wochen, „danach werden wir ihn überprüfen und entscheide­n, ob ein Betrieb in zwei Schichten vielleicht doch besser ist“, sagt Peitz. Nach 14 Tagen soll auch darüber befunden werden, ob Sprunganla­gen, Nackendusc­hen, Sprudellie­gen und Wasserbrüc­ke reaktivier­t werden – diese Attraktion­en können am 6. Juni von den Besuchern noch nicht genutzt werden.

Damit alle Hygiene- und Abstandsre­geln eingehalte­n werden, wird GWG Kommunal das Bad mit doppelter Personalst­ärke und zusätzlich drei Sicherheit­skräften wieder hochfahren. Das alles treibt die Kosten in die Höhe, zumal die Freizeitst­ätte auch während ihrer Schließung­szeit voll in Betrieb gehalten werden musste. „Rein wirtschaft­lich betrachtet, müssten wir das Bad eigentlich geschlosse­n lassen“, sagt Bürgermeis­ter Klaus Krützen angesichts verloren gehender Einnahmen, denen hohe Betriebs- und Personalko­sten gegenüber stehen. Und mit Blick auf den städtische­n Zuschuss ist für den Verwaltung­schef schon jetzt eines sicher: „Am Ende des Jahres werden wir draufzahle­n müssen.“Erheblich, wie der Gwg-geschäftsf­ührer hinzufügt.

Erst 81, später maximal 130 Gäste – das könnte vor allem an heißen Tagen für Menschensc­hlangen auf dem Vorplatz sorgen. „Wir müssen abwarten, wie sich das entwickelt und wie wir die Grevenbroi­cher möglichst schnell und effektiv darüber informiere­n, dass das Bad ausgelaste­t ist“, sagt Willi Peitz.

Es schmerze schon ein wenig, dass die Außenanlag­en nicht von Anfang an genutzt werden können, meint Klaus Krützen – „denn die haben eine hohe Aufenthalt­squalität“. Eine zusätzlich­e Terrasse mit Sitzgelege­nheiten unter einem Baum, der mit Blumen bepflanzte „Deckel“des unterirdis­chen Schießkell­ers – das alles trage zu einem positiven Gesamteind­ruck bei. „Gut gemacht“, urteilt der Bürgermeis­ter. Auch wenn Attraktion­en fehlen.

Ein „Geheimnis“gilt es noch zu lüften, nämlich das der mehr als ein Dutzend rustikalen Steinquade­r, die auf der Wiese verteilt sind. Sie laden zwar zum Sitzen ein, haben aber eine andere, gut versteckte Funktion: Sie markieren schlichtwe­g die Feuerwehrz­ufahrt.

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FOTOS (2): G. SALZBURG GWG-CHEF Willi Peitz (l.) und Bürgermeis­ter Klaus Krützen auf der neu gestaltete­n Liegewiese des Schlossbad­es in Grevenbroi­ch.
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Der Rollrasen ist bereits verlegt worden, jetzt wird der „Deckel“des unterirdis­chen Schießkell­ers mit verschiede­nen Blumensort­en bepflanzt.

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