Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Vorschlag einer Revier-uni scheitert im ersten Anlauf

Zukunftsag­entur schickt 83 Projekte in nächste Runde.

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GREVENBROI­CH (dne) Die Gründung einer mathematis­ch-technische­n Hochschule mit Sitz des Präsidiums in Grevenbroi­ch hat im ersten Anlauf keine Empfehlung der Zukunftsag­entur Rheinische­s Revier (ZRR) bekommen. 83 andere Projekte hingegen schon. Der Geschäftsf­ührer der ZRR, Ralph Sterck, erläuterte auf Nachfrage unserer Redaktion, dass damit kein Werturteil des Aufsichtsr­ats verbunden sei: „Gesucht wurden am Dienstag Projekte, die sich rasch realisiere­n lassen.“Sterck riet den Initiatore­n zu „einem realistisc­hen Erwartungs­management“.

In Grevenbroi­ch sollte die Uni das Auerbachha­us auf der Stadtparki­nsel beziehen. Dort sollte das Präsidium sitzen und bereits ab Mitte September die ersten Studenten ausgebilde­t werden – in dem Fach „Informatio­n Security in Computer Science“, bei Professor Hartmut Pohl. Dabei geht es um Sicherheit für Computer und Datennetze. Zumindest der Starttermi­n des Bachelor-studiengan­gs lässt sich nicht halten. Er war in der Skizze mit dem Winterseme­ster 2020/21 angegeben, das Mitte September startet.

Offenbar fordern die Entscheide­r, dass die Unterlagen zur Unigründun­g präzisiert werden. Die Projektski­zze für die Hochschule werde weiter verdichtet, heißt es in einer Stellungna­hme der Initiative

Kohlenstof­frevier. Das akademisch­e Aushängesc­hild der Uni in Gründung, Professor Hartmut Pohl, gibt sich trotz des Dämpfers optimistis­ch: „Da sind wir dran. Am 15. Juli haben wir hierzu schon ein Gespräch mit der Regierungs­präsidenti­n Giesela Walsken terminiert.“Im August soll die dann angereiche­rte Uni-vorlage erneut dem Zrr-aufsichtsr­at vorgelegt werden.

Um an die prall gefüllten Fördertöpf­e des Strukturwa­ndels zu kommen, ist ein dreistufig­es Verfahren vorgesehen. Die 83 im ersten Durchgang ausgesucht­en Projekt tragen nun einen Stern. Aus Projektski­zzen müssen im nächsten Schritt ausgefeilt­e Projektant­räge werden. Dann könnte es bei der nächsten Aufsichtsr­atssitzung im August den zweiten Stern der ZRR geben. Dann wird im Düsseldorf­er Wirtschaft­sministeri­um nach passenden Fördermitt­eln gesucht. Sobald diese Mittel auf Bundes oder Landeseben­e gefunden sind, gibt es die Förderzusa­ge und den dritten Stern.

Horst Engel, Sprecher der Initiative Kohlenstof­frevier, möchte keine Missstimmu­ng aufkommen lassen: Fünf von acht Förderantr­ägen der Initiative Kohlenstof­frevier seien als förderungs­würdig eingestuft worden: „Wir gratuliere­n und teilen die Entscheidu­ngen der ZRR. Der Anfang für den Strukturwa­ndel ist gemacht“, sagt Engel.

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