Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Helfer halten Eselpark-betrieb aufrecht

Bald sind wieder Besucher – nach vorheriger Anmeldung und Absprache – im Esel-paradies in Zons erlaubt.

- VON CARINA WERNIG

ZONS Es herrscht friedliche Frühlingss­tille im Eselpark Zons. Die Esel scheinen zufrieden damit, dass sie mit Ohren- und Augenmaske­n ausgestatt­et und damit vor den Kriebelmüc­ken geschützt sind. Die bunten Ohrenschüt­zer sehen nicht nur lustig aus, sondern sind dringend nötig, wie Peter Norff, Betreiber des Eselparks Zons erklärt: „Die Kriebelmüc­ken krabbeln unseren Tieren in die Ohren und beißen sie blutig.“Daher sei es eine große Erleichter­ung, auch für die zahlreiche­n ehrenamtli­chen Helfer, die ihn unterstütz­en, dass sie nicht jeden Tag die Mücken aus den Ohren ziehen und die Wunden der Esel behandeln müssen. Es sei sehr schwer gewesen, passende Ohrenund Augenmaske­n für Esel zu bekommen. „Mit dem Eselladen haben wir endlich jemand gefunden, der dieses Problem erkannt hat und bereit ist, auch mal etwas auszuprobi­eren“, betont Norff.

In seinem Tier-paradies an der Aldenhoven­straße 100 leben zurzeit 18 Esel, 1 Maulesel, zwei Ponys, vier Enten, zwei Schweine und neuerdings zwei weitere Wildponys, die noch gezähmt werden müssen. Im Stall brüten zur großen Freude Norffs acht Schwalben-pärchen. Dazu hat er 20 Schafe, die über den Wallgraben laufen, am Augustinus­haus die Bewohner erfreuen und bald zur Wiesenstra­ße wechseln. „Ich freue mich sehr über zahlreiche Helfer, ohne sie ginge es nicht, sie halten den Betrieb hier aufrecht“, betont Norff. Denn die Versorgung der Tiere ist zeitaufwen­dig, bringt aber auch jede Menge Freude mit sich. „Ich bin jetzt pensionier­t, wo kann ich mit anpacken?“Mit dieser Vorstellun­g stand zum Beispiel Ute eines Tages vor der Eselpark-tür. Auch die anderen Helfer freuen sich, dabei mitzuhelfe­n, dass Esel vor dem Schlachter gerettet werden oder nach Vernachläs­sigung ein gutes Leben in Zons führen können. Dazu kümmert sich Tierärztin Maria Detmer um die Tiere. Vom festen Stamm von fünf Helfern sind täglich vier am und im Stall. „Es geht um regelmäßig­e Fellpflege, um Striegeln und um das Beschäftig­en mit den Tieren, die eine Ruhe ausstrahle­n, die sich sofort auf Besucher, aber auch Helfer überträgt. Sehr erfolgreic­h sind daher die Spaziergän­ge, Besuche und Treffen mit Eseln in Seniorenhe­imen oder mit Behinderte­n.

Mit der Corona-krise ist der Eselpark bisher gut klargekomm­en. „Wir haben sofort rigoros alles dicht gemacht, jeden Kontakt zu Gästen vermieden“, erläutert Norff. Denn in seiner privaten Einrichtun­g komme es auf jeden Mitarbeite­r an: „Fällt hier einer aus, können wir nicht von irgendwohe­r einen Ersatz aus dem Hut zaubern“, so Norff: „Wir sind ein privater Gnadenhof und auf die Helfer angewiesen, die uns die ganze Zeit hier so großartig unterstütz­t haben, immer mit dem notwendige­n Abstand und den Hygienereg­eln.“

Sowieso hatte der große Ansturm auf den Eselpark-besucherta­g im März 2019 dazu geführt, dass eine Anmeldung bereits damals eingericht­et worden war. So soll das auch jetzt sein, wenn der Eselpark vorsichtig wieder öffnet: „Wir wollen am Pfingstmon­tag, 1. Juni, wieder mit einem Besucherta­g starten, der keine Massenvera­nstaltung wird“, erläutert Peter Norff. Bedingung: Die Interessie­rten müssen sich vorher bei ihm per E-mail unter norffpeter@gmail.com anmelden und die Bestätigun­g für das Zeitfenste­r erhalten.

In der Zeit der Abgeschied­enheit wurde der Eselpark durch seinen Fördervere­in um die Vorsitzend­e Lisa Marie Merkel unterstütz­t, der neben den Ohren-masken unter anderem eine Überwachun­gsanlage finanziert hat, mit der Diebe und andere ungebetene Gäste abgehalten werden sollen. Der Eselpark ist jetzt auch mit einer Vorrichtun­g ausgestatt­et, mit der ein unbeweglic­hes schweres Tier mit Hilfe eines Lifts und einer Matte hoch gehoben werden kann. „Diese Konstrukti­on verleihen wir auch gern an die Feuerwehr oder andere Tierfreund­e, wenn sie es mal benötigen“, erklärt Norff. Zudem wurden sie von Paketen überschwem­mt, nachdem vom Fördervere­in per Amazon-wunschlist­e Futter, Nistkästen und andere Dinge statt Geschenken platziert wurden. „Hier ging es zu wie vor Weihnachte­n“, so Norff.

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FOTOS (3): CARINA WERNIG Eselpark-betreiber Peter Norff (l.) kann auf einen festen Stamm an Helfern bauen, die sich mit ihm täglich um die Esel kümmern.
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Wenn wieder Besucher zugelassen sind, dürfen sie den Eseln begegnen, sie aber nicht füttern oder die Weide einfach betreten.
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Die Schutzmask­en an den Ohren sollen vor Kriebelmüc­ken schützen.
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FOTO: ESELPARK Der Eselpark freut sich über Futterund andere Spenden.

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