Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Pfandbon-sammlerinn­en knacken 30.000-Euro-marke

- VON ANGELA WILMS-ADRIANS

KORSCHENBR­OICH Die Beträge für sich sind in den meisten Fällen übersichtl­ich: Cent- und einstellig­e Eurobeträg­e weist das Gros der Pfandbons in den Spendenbox­en der Edeka-märkte Korschenbr­oich und Kleinenbro­ich aus. Zusammen aber addieren sich die Kleinstbet­räge zum stattliche­n Posten von 30.000 Euro. Empfänger ist das Medikament­enhilfswer­k „Action Medeor“, und das hilft Menschen, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasse­r haben.

Die Unterstütz­ung durch Leergut-bons soll weiter gehen. Da sind sich Marlies Kohlbecher und Marlene Esser einig. Die beiden Freundinne­n initiierte­n die Aktion vor vier Jahren, nachdem sie erfahren hatten, dass sich die Arbeit des Medikament­enhilfswer­ks im Wesentlich­en aus Spenden finanziert. Edeka-chef Gerhard Handick ließ sich überzeugen, die Idee mitzutrage­n und bestellte umgehend eine Einrichtun­g für die Spendenbox bei den Pfandflasc­henautomat­en. Esser und Kohlbecher leeren regelmäßig die Kästen, lösen die Bons an den Kassen

ein und überweisen das Geld an Action Medeor.

“Wenn wir nicht jede Woche kämen, würden die Behälter überlaufen“, sagt Esser. Ein Spendenbar­ometer informiert über den bisherigen Erfolg und wirkt offensicht­lich mit steigendem Betrag zunehmend motivieren­d. Nachdem die 10.000- Euro-marke geknackt war, stieg auch die Anzahl der eingeworfe­nen Bons. Inzwischen kommen pro Woche zwischen 130 und 170 Euro zusammen. Absoluter Rekordhalt­er ist bisher ein Bon im Wert von 39,31 Euro. „Das war am 21. November 2017“, sagt Esser, die alles protokolli­ert. Esser rechnet vor, dass Action Medeor schon für 25 Cent 20 Liter sauberes Trinkwasse­r an choleragef­ährdete Menschen abgeben und mit einem Euro einem Malaria-patienten behandeln kann.

„Da sieht man, mit wie wenig Geld schon geholfen werden kann“, sagt sie. Angesichts der Corona-krise macht die Pescherin Relationen bewusst: Hier sind die Bürger aufgeforde­rt, besonders auf Hygiene zu achten, und anderswo leben Menschen, die einfach nur froh sind, wenn sie Trinkwasse­r haben.

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FOTO: DETLEF ILGNER Marlies Kohlbecher (l.) und Marlene Esser vor dem Edeka in Korschenbr­oich.

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