Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Tipps für Ausflüge abseits der Massen
Die Herbstferien stehen vor der Tür – entsprechend überlaufen könnten die bekannten Naherholungsgebiete in den nächsten Wochen werden. Aber es gibt auch lohnende Wanderwege und Radrouten abseits der Touristenströme.
Samba für Naturfreunde Nicht so überlaufen wie etwa die Nordbahntrasse in Wuppertal ist eine andere ehemalige Bahnstrecke in der bergischen Stadt: die Samba-trasse. Benannt wurde der Wander- und Spazierweg nach der Burgholz-bahn, die kurvenreich durchs gleichnamige Waldgebiet führte. Los geht’s im Stadtteil Cronenberg am Bahnhof und von dort hinab ins Tal. Abseits der Trasse laden viele Wanderwege zu einer langen oder kürzeren Tour durchs Burgholz, zu dem auch das Arboretum gehört – in diesem Areal lassen sich rund 100 Nadel- und Laubbaumarten entdecken. Übrigens: Auch durch den Wuppertaler Zoo verläuft die Trasse, kleine Einblicke inklusive.
Ausgangspunkt Kuchhauser Straße, Wuppertal; Länge je nach Bedarf, gut ausgebaute Wege, familientauglich, www.wuppertal.de
Entlang der Erft Mehr als 141 Kilometer führt der Erft-radweg am Fluss entlang. Die Tour lässt sich nur in mehreren Tagen bewältigen – oder aber abschnittsweise befahren. Anfangs- oder Endpunkt sind, je nachdem wie man die Strecke fährt, der Bahnhof in Blankenheim oder der Hauptbahnhof in Neuss. Unterwegs warten unter anderem das Naturzentrum Eifel in Nettersheim mit einem Erlebnispfad, das Naturparkzentrum Gymnicher Mühle mit der alten Wassermühle oder der Selikumer Park auf einen Besuch. Im Bereich des Tagebau Hambachs lohnt sich ein Abstecher auf den Radweg „Speedway :Terra Nova“, ein breites Asphaltband.
Ausgangspunkte Bahnhof Blankenheim/ Hauptbahnhof Neuss; insgesamt 141 Kilometer, familientauglich, www.erftweg.de
In der Hexenküche Ein Stadtwanderweg ist natürlich per se nicht einsam, im kleinen Örtchen Tecklenburg im nördlichen Westfalen geht es aber sehr beschaulich zu. Es liegt auf der Route des Premiumwanderwegs „Tecklenburger Romantik“, der rund um den Ort und durch die Altstadt führt. Dabei geht es durch die wildromantische Felsformation „Hexenküche“, über Wiesen und Felder, vorbei an einer Sägemühle und durch die Gassen Tecklenburgs, das mit seinen gut erhaltenen Fachwerkhäusern punkten kann. Bei der Wahl der schönsten Wanderwege in NRW wird der Weg regelmäßig nominiert.
Ausgangspunkt Tecklenburg, Meesenhof, Parkplatz am Burgpark; rund sechs Kilometer, familientauglich, www.wanderinstitut.de
Unter Riesenbäumen Nur noch wenig Gelegenheit gibt es in diesem Jahr, den Park der Riesenbäume zu besuchen. Denn die Sequoiafarm in Kaldenkirchen hat nur an Sonnund Feiertagen von April bis Oktober geöffnet. Dort wachsen rund 100 Mammutbäume, deren Heimat Kalifornien ist. Angebaut wurden sie dort erstmals in den 50er-jahren. Bis zu zehn Meter Durchmesser können die Bäume erreichen und mehr als 100 Meter hoch werden. In Kaldenkirchen sind darüber hinaus aber 400 weitere Pflanzenarten zu entdecken. Ein Spaziergang im Schatten der erhabenen Riesen lehrt Demut.
Ausgangspunkt Buschstraße 98, Nettetal-kaldenkirchen; rund 1,2 Kilometer; Eintritt frei, nur sonntags geöffnet, familientauglich, www.sequoiafarm-kaldenkirchen.de
Auf den Spuren Luthers Wer gerne Wandern mit Geschichte kombinieren möchte, kann sich auf den Oberbergischen Lutherweg begeben. Zu Beginn der Wanderung können Besucher eine Broschüre in der evangelischen Kirche im Gummersbacher Ortsteil Lieberhausen bekommen – dort finden sie die acht Stationen des Wanderweges, begleitet mit passenden Zitaten des Reformators Martin Luther und aus der Bibel. Alternativ kann man den Weg auch frei entdecken und die Vielfalt der bergischen Landschaft genießen. Dazu einfach dem Wanderweg folgen, der mit einem großen L in weißem Kreis gekennzeichnet ist. Die Route verläuft teilweise zusammen mit dem bergischen Panoramasteig und bietet atemberaubende Ausblicke.
Ausgangspunkt Evangelische Kirche Lieberhausen, Kirchplatz 2, Gummersbach; rund elf Kilometer, Gehzeit etwa 3,5 Stunden, www.lutherweg-oberberg.de
Leverkusener Obstweg Bei dieser Route steht der Obstanbau im Mittelpunkt. Beim Wandern kann man viel über die verschiedenen Obstbäume lernen oder einfach ihre Vielfalt bestaunen. Mehr als 1000 hochstämmige Bäume werden dort vom Naturschutzbund betreut. Zwischen 3000 und 5000 verschiedene Tierarten leben auf der Streuobstwiese: Auf dem Wanderweg lässt sich etwa das Treiben des Steinkauzes betrachten, der auch als die kleinste heimische Eule Mitteleuropas bekannt ist. Im Herbst kann man in den Hofläden entlang der Route frisch gepressten Apfelsaft kaufen. Der Weg verläuft außerdem durch Wälder und vorbei an typisch bergischen Dörfern.
Ausgangspunkt Talstraße 4, Leverkusen; große Runde neun Kilometer, mit Abkürzung fünf Kilometer; familientauglich und für Kinderwagen gut geeignet, www.nabu-rhein-berg.de
Brückentour Wer auf der Suche nach ein bisschen Herbst-feeling ist, wird diese Fahrradroute bei Düsseldorf mögen. Radelt man auf dem Rheindeich südlich der Josef-kardinal-frings-brücke, erblickt man derzeit die herbstlich verfärbten Blätter der Kastanien. Ein weiterer Hingucker ist der imposante Pylon der Fleher Brücke. Am Ruderverein
in Hamm gibt es Lokale für eine kleine oder größere Pause zwischendurch und am Rheinbogen ein Highlight für die jüngeren Fahrradfahrer: eine jahrhundertealte Kastanie mit eingebautem Briefkasten. Papier und Stift also nicht vergessen!
Ausgangspunkt Hamtorplatz, Neuss; rund 20 Kilometer, familientauglich, kann am Rhein entlang etwas frischer werden, www.adfc-nrw.de
Durch das Lochbachtal Diese Radtour führt durch die grüne Verbindung zwischen Solingen und Ohligs. Die Strecke ist geprägt von der typischen Heidelandschaft, die weite Blicke ermöglicht. Zwischendurch durchquert man kleine Waldstücke und fährt an bizarren Baumformationen vorbei. Die Route ist fast autofrei, obwohl sie auch über Asphalt führt. Am Ende der Strecke kommt man in der Ohligser Heide an, die an regenfreien Tagen zu einer ausgedehnten Pause mit mitgebrachtem Proviant einlädt.
Ausgangspunkt Frankfurter Damm/ Pfitzner Weg, Solingen; 15 Kilometer, familientauglich und abwechslungsreich, www.adfc-nrw.de