Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
„Weihnachten in der Kirche findet statt“
Die Katholische und die Evangelische Kirche arbeiten an Konzepten, wie trotz Corona an den Weihnachtstagen für möglichst viele Menschen der Gottesdienstbesuch möglich ist. Für die Angebote ist ein gemeinsamer Flyer geplant.
GREVENBROICH Die Mund-nase-bedeckung und der Zollstock für den nötigen Abstand sind auch aus den Kirchen nicht wegzudenken. In den Gemeinden laufen jetzt Vorbereitungen für die Weihnachtsfeiertage, wenn besonders viele Christen in die Gotteshäuser strömen. Trotz der Pandemie soll es, so machen Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche deutlich, stimmungsvoll weihnachtlich in und um die Gotteshäuser zugehen.
„Weihnachten findet statt“, gibt Pfarrer Meik Schirpenbach, leitender Pfarrer im Sendungsraum katholische Kirche Grevenbroich und Rommerskirchen. als Losung aus. „Es wird wie in den vergangenen Jahren alle Christmetten geben. Auch an den übrigen Weihnachtstagen werden die Gottesdienste gefeiert“, erklärt Schirpenbach.
Damit geht die Kirche in Grevenbroich einen anderen Weg als in Jüchen.
„Wir möchten möglichst vielen Menschen den Gottesdienst-besuch ermöglichen“
Mike Schirpenbach Leitender Pfarrer
Katholische und evangelische Gemeinden haben sich dort darauf verständigt, dass es an Heiligabend keine Messen und Gottesdienste geben wird, weil sonst allzu viele Menschen abgewiesen werden müssten.
In Grevenbroich und Rommerskirchen soll es bei 16 Christmetten bleiben. „Wir wollen de Zahl nicht reduzieren. Die Nachfrage ist groß, wir möchten möglichst vielen Menschen den Besuch – unter Einhaltung der Corona-regeln – ermöglichen“, betont der leitende Pfarrer. „Wir haben überlegt, die Zahl der Gottesdienste zu erhöhen. Aber wir haben dann zwischen den Messen nicht genügend Zeit, um die Kirchen zu lüften.“
Im Sendungsraum hatte es vor einigen Tagen ein „Brainstorming“gegeben, wie die Heligabend-gottesdienste
gestaltet werden können. „Da sind viele gute Ideen zusammen gekommen“, berichtet Schirpenbach. So ist bei den Krippenfeiern am Nachmittag etwa an Außen-veranstaltungen vor der Kirche gedacht oder an „einen Weg durch den Ort – wie bei der heiligen Familie auf der Suche nach einer Herberge“. In den Kirchen solle es Musik geben, statt ganzer Chöre singen kleine Gruppen. Ein weiterer Vorschlag: Vor oder nach der Messen könnten vor der Kirche „O du Fröhliche“und andere Lieder gemeinsam angestimmt werden. Krippenwege in den Kirchen sollen,beispielsweise um Musik oder eine Führung, erweitert werden „Das ist eine Alternative außerhalb der Messen, in die Kirche zu gehen“, sagt Schirpenbach.
Generell gelte: „Wir möchten möglichst niemanden wegschicken, aber wir müssen die Corona-regeln einhalten. Das ist ein Spagat.“Die obligatorischen Anmeldungen für den Gottesdienstbesuch sollen etwa zwei Wochen vor dem Fest angenommen werden.
Wegen des nötigen Abstands stehen etwa in St. Peter und Paul derzeit nur 60 Sitzplätze zur Verfügung. „Weihnachten kommen aber viele Familien, die zusammen sitzen können, so dass wir rund 120 Menschen unterbringen können“, erklärt Schirpenbach.
Zum Advent wollen die katholische und evangelische Kirche einen gemeinsamen Flyer mit Angeboten zum Fest geben. „Wir planen Feiern draußen und innen, müssen aber mit der Stadt Zugangsbeschränkungen prüfen“, sagt Pfarrerin Monika
Ruge von der evangelischen Gemeinde Grevenbroich. „Ende November wird unserer Konzept stehen.“
Auch in Wevelinghoven wird Heiligabend festlich gefeiert. „Wir werden an mehreren Orten in und an der Kirche sowie im Pastor-dehnert-haus Gelegenheit zur Besinnung bieten. Wir wollen dafür thematische Stationen von der Verkündigung bis zur Geburt von Jesus Christus mit Andachten und Musik gestalten – vom Nachmittag bis in den Abend, um die Situation zu entzerren“berichtet Pfarrerin Christine Weber von der evangelischen Gemeinde Wevelinghoven. Für Kapellen und Neukirchen werde bei der evangelischen Gemeinde über Gottesdienste im Freien nachgedacht.