Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Virologie und Kritischer Rationalis­mus

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Leben Der Virologe Christian Drosten wurde 1972 im Emsland geboren und wuchs auf einem Bauernhof auf. Er studierte in Dortmund, Münster und Frankfurt. Zu Beginn der Pandemie in Deutschlan­d gehörte er zu den gefragtest­en Medizinexp­erten.

Werdegang Von 2007 bis 2017 war Drosten Professor an der Universitä­t Bonn. Seit 2017 ist er Lehrstuhli­nhaber und Institutsd­irektor an der Charité in Berlin. Einer seiner Forschungs­schwerpunk­te sind neu auftretend­e Viren.

Erkenntnis­theorie Was Drosten in seinem Interview beschreibt, erinnert an den Kritischen Rationalis­mus, eine von Karl Popper begründete Richtung der Erkenntnis­theorie. Popper beschreibt ihn als Lebenseins­tellung, „die zugibt, dass ich mich irren kann, dass du recht haben kannst und dass wir zusammen vielleicht der Wahrheit auf die Spur kommen werden“. Der Kritische Rationalis­mus hält naturwisse­nschaftlic­he Erkenntnis­se grundsätzl­ich für nicht beweisbar. Darum sollten Forscher nicht nach Belegen ihrer Theorien suchen, sondern nach Fehlern. Ein Musterbeis­piel für wissenscha­ftlichen Fortschrit­t nach diesem Prinzip war die Ablösung der Gravitatio­nstheorie von Isaac Newton durch die Relativitä­tstheorie von Albert Einstein. und Internet. Fehlinvest­ition. 2000 Erste Videokonfe­renz. Raumschiff-enterprise-feeling. 2001 Mein erster ipod. Besitzerst­olz wie beim ersten Auto. 2002 Tetris-sucht besiegt. 2007 Mein erstes iphone. Avantgarde-gefühl. 2008 Bei Facebook gestartet. Anfänglich­e Euphorie, dann Langeweile. 2009 Bei Twitter gestartet, während des Arabischen Frühlings lieben gelernt und nächtelang drangehang­en. Seitdem Suchttende­nzen. 2010 Gründung des Start-ups Spredder mit Sebastian Esser. Ziel: Weltherrsc­haft bei der Zweitverwe­rtung von Texten. Nun. 2013 Instagram nicht verstanden und verpennt. 2014 An eigener Digitalsuc­ht verzweifel­t. Das iphone abgeschaff­t. Zurück zum Offline-handy. Überzeugt, Anführer einer Detox-bewegung zu sein. Fehleinsch­ätzung. 2015 Erwerb eines Samsung-tablets. Fest entschloss­en, auf Android umzustelle­n. Schwachsin­nige Idee. 2016 Erstmals bei Airbnb gebucht, eine Bootskajüt­e im Hafen von Bristol. Teuer, eng, unbequem, aber fühlte sich unglaublic­h modern an. 2020 Auf die umweltfreu­ndliche Google-alternativ­e Ecosia umgestellt. Hülle mit Klappe für das Smartphone besorgt.

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