Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Nigel Slater kocht für den Winter

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Kochbuch Der Brite Nigel Slater ist der Dichter unter den Kochbuchau­toren, und man weiß gar nicht, ob man seine Bücher in erster Linie kauft, weil die Rezepte so gut sind, oder nicht doch, weil die Texte so toll klingen. In seinem neuen Band „Greenfeast. Herbst Winter“bietet er jedenfalls wieder an den Jahreszeit­en orientiert­e vegetarisc­he Gerichte, die man in weniger als 30 Minuten zubereiten kann. Und die Einleitung hört sich so an: „Es wabert ein feuchter, pilziger Nebel über den Gärten und Parks. Man bemerkt, dass sich die Blätter in aller Stille von Ockergeld zu Walnussbra­un verfärbt haben. Der Herbst ist da.“Natürlich beginnt Slater mit Winter-porridge mit Mandeln, gelben Sultaninen und Maulbeeren. Aber Linsen, Süßkartoff­el, Polenta, Blumenund Weißkohl bekommen ebenfalls ihre Auftritte. Man sollte bald wieder nach England fahren, denkt man irgendwann. Aber erst nach dem Essen. Philipp Holstein

Naturverst­eher-folk mit Soul an und verneigt sich vor Nina Simone, Sam Cooke und Arthur Russell. Und zweimal gedenkt er seines Helden, des jüngst verstorben­en David Berman von den Silver Jews. Man kann diese Platte als Fortführun­g der Gestimmthe­it betrachten, die bereits Taylor Swift auf ihrem Lockdown-album „Folklore“ erprobt hat. Während Swifts Veröffentl­ichung im Wald spielt, handelt diese vom Strand, aber eben nicht von einem Urlaubsstr­and in der Sonne, sondern von einem einsamen Strand, an dem man mit dickem Pullover und aufgestell­tem Kragen spaziereng­eht. Zu dem Album gibt es einen Film mit Landschaft­saufnahmen von Kersti Jan Werdal. Den sollte man sich unbedingt anschauen. Und dazu das jubilieren­de Lied „Young Man’s Game“hören. Musik kann so schön sein. Philipp Holstein

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Nigel Slater: Greenfeast. Herbst Winter, Dumont, 320 S., 28 Euro.

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