Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Teutonia Kleinenbroich bricht den Bann
Die Landesliga-fußballer der Teutonen feierten mit 2:1 gegen den favorisierten SC Kapellen den ersten Saisonsieg.
KLEINENBROICH Im fünften Spiel der neuen Saison der Fußball-landesliga hat der SC Teutonia Kleinenbroich zum ersten Mal richtig jubeln können. Ausgerechnet gegen den hoch gehandelten SC Kapellen feierte der Aufsteiger zwei Premieren: Das erste Tor und den ersten Sieg.
Viermal blieb Kleinenbroich ohne eigenen Treffer gegen den SC Kapellen dauert es dann aber nicht lange, bis es im Kasten der Gäste klingelte. „Philipp Richter hat den Ball schön auf Dominik Klouth durchgesteckt und der hat ihn dann gemacht“, schilderte Trainer Norbert Müller den ersten Saisontreffer seines Teams. „Das hat uns bis jetzt gefehlt“, meinte Müller weiter. Kleinenbroich, das vor zwei Jahren noch in der Kreisliga A spielte, wehrte sich vehement gegen den langjährigen
„Wir waren auch vorher schon in der Liga angekommen, aber dieser Dreier baut uns auf“
Norbert Müller Teutonia-coach
Oberligisten Kapellen. Obwohl der SCK in Hälfte eins zweimal den Pfosten traf, gab es viel Lob von Müller für den Auftritt seiner Jungs: „Wir haben sensationell verteidigt.“
Die Taktik: Hinten kompakt stehen und vorne Nadelstiche setzen. Genau zum richtigen Zeitpunkt kam dann die Ecke kurz vor der Pause. Im Strafraum der Kapellener herrschte Verwirrung. Alex Hauptmann und Stephan Wanneck waren sich uneinig. Da flog der Ball schon in den Strafraum, Christopher Roth gewann das Kopfballduell, die Pille landete im Fünfer und Richter stocherte den Ball über die Linie – 2:0 für Kleinenbroich. „Normalerweise muss eine klare Zuteilung da sein. Da müssen wir drüber sprechen und diese Fehler abstellen“, so Sckcoach Ferber. Besonders bitter war das, weil Kapellen vergangene Woche gegen Rath fast auf dieselbe Art einen Gegentreffer kassiert hatte.
Mit viel Wut im Bauch stampfte der SC Kapellen aus der Kabine. Ferber änderte das Spielsystem und forderte aggressiveres Pressing. Von Beginn an schnürte Kapellen den Liga-neuling ein, Entlastungsangriffe hatte die Teutonia in Hälfte zwei keine mehr. „Das war eine richtige Abwehrschlacht“, berichtet Müller. Der Druck zahlte sich für Kapellen aus. Nach einem misslungenen Klärungsversuch von Richter zog Wanneck einfach mal aus 20 Metern ab und setzte den Ball ins untere rechte Eck. Torwart Benedict Ruckes konnte dem Ball nur noch hinterherschauen.
Im Fokus stand dann Sck-stürmer Hauptmann. In der 75. Minute fasste er sich ein Herz und zirkelte den Ball aufs Tor und traf die Latte. Wenige Minuten später kam er im Sechszehner frei an den Ball, wollte schießen, wurde aber von Jonas Vincent Königs zu Fall gebracht. Die Einschätzung Kleinenbroichs Coach Müller: „Klarer Elfmeter.“Die Pfeife von Schiedsrichter Andreas Schmitz blieb allerdings stumm, auch sein Assistent, der freie Sicht auf die Situation hatte, gab kein Zeichen. Ferber hatte dafür kein Verständnis. Neben Elfmeter hätte es auch noch Gelbrot für Königs gegeben. „Dann hätte sich das Spiel nochmal komplett gedreht“, war sich Ferber sicher. Am Ende hielt aber das Abwehrbollwerk des Außenseiters.
Weil seine Mannschaft aufopferungsvoll gekämpft hatte, zog Ferber trotzdem ein positives Fazit. „Es kommen mittlerweile schon mehr Kapellener als vor ein paar Wochen. Und die wollen Leidenschaft sehen und sehen, dass wir kämpfen. Wenn wir dann eben nicht gewinnen, dann akzeptieren sie das auch. Das ist wichtig für uns“, erklärte der 52-Jährige. Norbert Müller war selbstverständlich glücklich und hofft auf einen positiven Effekt. „Wir waren auch vorher schon in der Liga angekommen, aber dieser Dreier baut uns auf“, so Müller. Nächster Gegner der Teutonia ist Giesenkirchen. Kapellen muss bei Schlusslicht Schwarz-weiß Düsseldorf ran.