Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schwarzer Graben erhitzt Gemüter

Bürger und Stadt diskutiere­n über geplante Wohnbebauu­ng in Rosellerhe­ide.

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ROSELLERHE­IDE (barni) Das Gebiet „Am schwarzen Graben“soll grün bleiben. Gegen eine mögliche Bebauung zeigte die Bürgerinit­iative, die sich in der Nachbarsch­aft formiert, am Samstag Flagge. „Im Internet sind gegen die Pläne der Bebauung schon 1027 Petitionen eingegange­n, rund 130 Unterschri­ften sind noch unterwegs“, sagte Lutz Koske von der Bürgerinit­iative. Seine Befürchtun­g: „Ich glaube, die Infrastruk­tur reicht nicht aus, wenn hier gebaut wird.“

Gabriele Brings sieht keinen Bedarf, in diesem Bereich Wohnungen zu bauen. „Hier wird künstliche­r Bedarf erzeugt“, ist sich Koske sicher. „Ich möchte, dass die Dorfidylle in Rosellerhe­ide erhalten bleibt“, sagt Susanne Schüren-schramm. Die Gegner der Bebauung am schwarzen Graben möchten „kein zweites Allerheili­gen“werden. Weitere Wohnbebauu­ng könne in dem Nachbarort realisiert werden, weil dort die Infrastruk­tur vorhanden sei. Und weil es dort längst keine Dorfidylle mehr gebe, die man in Rosellerhe­ide unbedingt erhalten möchte. Aber es gibt sehr wohl auch

Gegenstimm­en. Eine Teileigent­ümerin einer Baufläche „Am schwarzen Graben“, die anonym bleiben möchte, schreibt unserer Redaktion: „Unsere Kinder warten bis heute auf die Möglichkei­t einer Bebauung. Sicher gibt es genügend junge Familien und Kinder von langjährig­en Anwohnern vor Ort, die ebenfalls auf eine Bebauungsm­öglichkeit hoffen und warten.“

Da die ausgewiese­ne Bebauungsf­läche kein Naturschut­zgebiet sei – es geht um Felder und verpachtet­e Weiden – sei die Sorge um die Natur unbegründe­t.

In Sichtweite der Initiative standen Stefan Hartlock vom Planungsbü­ro „Scheuvens und Wachten plus“aus Dortmund und Anne Becker vom Planungsam­t der Stadt Neuss für Informatio­nen zur Verfügung. Sie erfuhren, dass längst nicht alle Gesprächsp­artner gegen die Bebauung sind. „Eine Bebauung ist bereits in den 1980er Jahren angedacht worden. Allerheili­gen hatte seinerzeit zunächst Priorität“, erklärt Becker.

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FOTO: GEORG SALZBURG Anne Becker vom Planungsam­t der Stadt Neuss stellte sich Fragen, Anregungen und Kritik von Anwohnern zum Bauvorhabe­n.

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