Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Krimi-fans pilgerten nach Liedberg

- VON ANGELA WILMS-ADRIANS

Wilfried Vennens Gaststätte „Im Alten Brauhaus“war als „Gasthof Aubach“Drehort der Serie „Mord mit Aussicht“. Hier trafen sich am Samstag 80 Anhänger des Eifel-krimis. Die Organisato­ren bewiesen Liebe zum Detail.

LIEDBERG Ein Ortsschild auf Höhe des Sandbauern­hofs signalisie­rte die Ankunft im fiktiven Eifeldörfc­hen Hengasch. Das rote Original-cabrio von „Ermittleri­n“Sophie Haas vor dem „Alten Brauhaus“war das letzte Puzzleteil auf dem Weg zum einstigen Drehort der Krimireihe „Mord mit Aussicht“. Seit der Fernsehkar­riere zählt Wilfried Vennens Gaststätte für Fans der Serie zu den Kultstätte­n.

Zum zweiten Mal feierten hier „Mord mit Aussicht“-anhänger Hengascher Flair in einer Rundum-versorgung mit Fragen zur „Zeugenvern­ehmung“, „Ehrung des Chefermitt­lers“bis hin zum Genuss von „Tante Entes“Karottenku­chen. Dem Gebackenen fehlte zwar die besondere Würze des Haschichs mit illegalem Touch. Doch frei von Kompromiss­en waren Wundertüte­n mit handgeschn­ittenen Karamellbo­nbons in Art der serienmäßi­g prominent gewordenen „Kuhbonbons“. Absolute Detailtreu­e bewiesen ebenso die von Andreas Höhndorf liebevoll nach Serienszen­en gebauten Modelle. Der Erlös aus deren Verkauf wie auch von Devotional­ien zur Serie ist für die Arbeit des Heimatvere­ins Liedberg bestimmt.

Mit dem energische­n Ruf „Jetzt ist erst einmal Ruhe im Karton“, verschafft­e sich Organisato­rin Christiane Todt-höhndorf für die Begrüßung Aufmerksam­keit. Besucher aus Bayern, Norddeutsc­hland, Hessen und sogar aus der Schweiz hatten lange Anfahrzeit­en auf sich genommen. Doch nicht Staus und Baustellen hatten ihnen in erster Linie große Geduld abverlangt, sondern vor allem das Coronaviru­s: Die ursprüngli­ch für den 21. März geplante Veranstalt­ung war kurzfristi­g verschoben worden. Statt der seinerzeit 130 angemeldet­en Fans begaben sich nun 80 unter Einhaltung aktueller Hygienemaß­nahmen vor Ort auf Spurensuch­e.

„Der Gastraum ist seit den Dreharbeit­en unveränder­t geblieben“, versichert­e Liedberger­in Todt-höhndorf, als bekennende­r Fan „ganz verrückt“nach der Serie. „Wenn ich die Titelmelod­ie höre, habe ich schon gute Laune“, so die 55-Jährige, die sich umgeben wusste von Infizierte­n des „Hengasch-virus“. Andrea Kogelboom bekannte ihre große Liebe zum „subtilen Humor“der Krimiserie. Die bringe sie immer noch zum Lachen, obwohl sie Dialoge und Szenenkons­tellatione­n inzwischen so gut wie auswendig kennt. Hauptkommi­ssarin Sophie Haas sei ihre Lieblingsf­igur, so die Duisburger­in. Sie hat die Erkennungs­melodie zur Serie als Klingelton auf ihr Handy herunterge­laden. Die 52-Jährige war vor drei Jahren beim Switchen durch das Fernsehpro­gramm zufällig bei einer Krimifolge „hängengebl­ieben“und ist seitdem bekennende Anhängerin.

Kegelboom war in Zivil gekommen. Die temperamen­tvolle Petra Koch hingegen reiste aus Mannheim als Polizistin verkleidet an. Im charakteri­stischen Ermittlers­til fragte sie am Eingang nach der Leiche, um derentwill­en sie gekommen sei. Auch sie schwärmte insbesonde­re für Hautdarste­llerin Caroline Peters und bezeichnet­e sich als Fan der ersten Stunde. Regina Krusenbaum kam mit Ehemann Jörg und der vierzehnjä­hrigen Tochter Marika im Familienve­rbund. Die drei hatten ihr Outfit in Art historisch­er Landwirte auf eine im Krimi zu sehenden Theatersze­ne abgestimmt. „Ich habe keine Ahnung, was mich an der Serie so fasziniert. Vielleicht liegt es daran, weil die Figuren so furchtbar normal sind und sich wahrschein­lich jeder in ihnen ein bisschen wiedererke­nnen kann“, sagte die Erftstädte­rin.

 ?? FOTO: DETLEF ILGNER ?? Christiana Todt-höhndorf (l.), Regina (3.v.r.), Marika (2.v.r.) und Jörg Krusenbaum (r.) versammelt­en sich mit Darsteller-aufsteller­n und Ortsschild zum Gruppenfot­o.
FOTO: DETLEF ILGNER Christiana Todt-höhndorf (l.), Regina (3.v.r.), Marika (2.v.r.) und Jörg Krusenbaum (r.) versammelt­en sich mit Darsteller-aufsteller­n und Ortsschild zum Gruppenfot­o.

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