Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bahnstraße ist erneut Großbauste­lle

- VON CARSTEN SOMMERFELD

Die mittlere Bahnstraße ist zur Hälfte wieder gesperrt, die Arbeiten zur Neugestalt­ung sind angelaufen. Die Stadt will Dampf machen. Wenn nichts dazwischen kommt, könnte der Umbau in dreieinhal­b Monaten abgeschlos­sen sein.

GREVENBROI­CH Von der Fahrbahn der Bahnstraße zwischen der Ostwall-kreuzung und der alten Bergheimer Straße ist nichts mehr übrig geblieben. Braune Erde statt grauem Asphalt ist zu sehen, lediglich die Bürgerstei­ge sind noch vorhanden. Auf der mittleren Bahnstraße ist in dieser Woche die zweite Bauetappe im Rahmen des Integriert­en Stadtentwi­cklungskon­zepts (ISEK) gestartet, Bagger sind bei der Arbeit. Die Straße soll bis zum Kreisel am alten Finanzamt ein komplett neues Aussehen erhalten, die Verbindung­sachse zwischen Fußgängerz­one und Bahnhof aufgewerte­t werden. Radler und Fußgänger erhalten deutlich mehr Platz, die Aufenthalt­squalität soll gesteigert werden.

Jahre lang wurde geplant, dann wurde nach Bürgerprot­esten und Ratsbeschl­uss der Straßenabs­chnitt nochmals neu konzipiert. Jetzt wird

„Wenn alles optimal verläuft, könnten die Arbeiten bis Ende Januar fertig sein“

Stephan Renner Stadtsprec­her gebaut. In der ersten Phase waren Kanäle und Versorgung­sleitungen in den Boden versenkt worden, nun folgt der eigentlich­e Straßenbau.

Wenn es nach der Stadt geht, soll der Umbau mit Blick auf die Belastung für Anwohner und Geschäftsl­eute möglichst schnell gehen. „Wenn alles optimal verläuft, könnten die Arbeiten bis Ende Januar 2021 fertig sein“, kündigt Stadtsprec­her Stephan Renner auf der Baustelle an. Eine Unwägbarke­it: Stehe ein Winter etwa mit starkem Frost bevor, dauere es länger. Dann soll der Umbau im März vollendet sein.

Auswirkung­en hat die Baustelle nicht nur für Anlieger, sondern auch für Verkehrste­ilnehmer. Das Teilstück von der Kreuzung bis kurz vor der Einmündung der Straße Elsener Mühle ist komplett gesperrt.

Die Fußwege können – zurzeit noch – genutzt werden. Die Zufahrt zur Alten Bergheimer Straße ist derzeit nur von der Montzstraß­e möglich, am anderen Straßenend­e stehen rot-weiße Sperrbaken.

Während der Kanalbauar­beiten kam es im Juni auf Ostwall und Montzstraß­e zu Staus, weil die Baustelle weit in die Kreuzung und den Ostwall hinein ragte. Das ist diesmal nicht geplant. „Lediglich zum Schluss der Arbeiten könnte es an der Kreuzung dort für wenige Tage Verkehrsbe­schränkung­en geben, wenn die Fahrbahn fertig gestellt wird“, sagt Stadtsprec­her Stephan Renner.

Einige Wochen soll die derzeitige Straßenspe­rrung dauern, danach ist das Teilstück bis zum Kreisverke­hr an der Reihe. Wie die fertige Bahnstraße

2021 aussehen wird, dafür ist zurzeit noch viel Fantasie nötig. Doch die erste Lieferung grauer und anthrazit-farbener Pflasterst­eine liegt schon am Straßenran­d bereit. Von der breiten Auto-piste wird eine 5,50 Meter breite Fahrbahn übrig bleiben, stellenwei­se auf 4,75 Meter verengt. Langsamfah­ren ist angesagt, künftig gilt dort Tempo 20.

Radler erhalten auf der südlichen Straßensei­te einen 2,50 Meter breiten Radweg. Passanten können sich auf bis zu 4,20 Meter breite Bürgerstei­ge freuen. Der dem Auto genommene Raum soll auch neue Möglichkei­ten zur Außengastr­onomie bieten. Von den bisher 22 Stellplätz­en entlang der Straße bleiben 19 übrig, in herkömmlic­her Anordnung längs der Fahrbahn. Die auf der östlichen Bahnstraße, dem ersten Umbauabsch­nitt, realisiert­e Lösung des Blockparke­ns stieß auf Kritik und wird nicht wiederholt. Der erste Abschnitt wird nochmals umgebaut, auch dort werden wieder Längs-stellplätz­e geschaffen.

680.000 Euro soll der Straßenumb­au auf der mittleren bahnstraße Kosten, das Land Nordrhein-westfalen übernimmt davon 60 Prozent.

In die vorangegan­gene Kanalerneu­erung war auch die Alte Bergheimer Straße einbezogen worden: Die Fahrbahn ist wiederherg­estellt, lediglich Markierung­en fehlen noch. Anliegerbe­iträge werden dort nicht fällig – im Gegensatz zum wesentlich aufwendige­ren Umbau auf der Bahnstraße. Wie hoch die Kosten für die Grundstück­seigentüme­r dort genau werden, wird erst nach Abschluss der Arbeiten errechnet.

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FOTO: D. STANIEK Die mittlere Bahnstraße ist teilweise von Baggern aufgewühlt, der Umbau hat begonnen. Radfahrer und Fußgänger sollen künftig mehr Platz haben.

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