Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Pro Musica“erweitert ihr Kursangebo­t

- VON KURT LEHMKUHL

Ein neues Angebot für Bands oder für Musiker, die künftig in Gruppen spielen wollen, hat die Musikschul­e „Pro Musica“im Programm. Die Bands werden beraten und unterricht­et. Dafür steht jetzt ein Probenraum zur Verfügung.

JÜCHEN Für Jörg Seyffarth ist das neue Angebot von „Pro Musica“nicht nur eine Bereicheru­ng des Unterricht­sprogramms der Musikschul­e, sondern zugleich eine konsequent­e Weiterführ­ung der bisher vorhandene­n Möglichkei­ten für Musiker: Seit wenigen Tagen bietet die Musikschul­e Bands die Möglichkei­t eines Band-coaching und des Band-unterricht­s an. Möglich wurde dies, weil nun die Räumlichke­iten dafür zur Verfügung stehen. „Wir haben jetzt einen Schall-isolierten Probenraum im Keller der Peter-bamm-halle in Hochneukri­ch“, erläutert Seyffarth. Dort ist in der Regel sein Arbeitspla­tz beim Unterricht an den vier „Schießbude­n“, den Schlagwerk­en mit Trommeln, Pauken, Becken. „Viele unserer Musikschül­er und andere Musiker möchten gerne mit anderen zusammensp­ielen“, berichtet Seyffarth, Dozent für Schlagzeug an der von einem gemeinnütz­igen Fördervere­in betriebene­n Musikschul­e.

Das Spiel in einer Gruppe sei anders als das solistisch­e Musizieren. „Da müssen Lautstärke, Rhythmus oder die Harmonie stimmen. Jeder muss nicht nur sich, sondern auch den anderen hören und sich auf ihn einlassen.“In einer Band zu spielen gelinge nur, wenn sich jedes Mitglied anpasse.

Es gebe nicht viele Möglichkei­ten, sich in einer Band zu probieren. Zum einen scheitere es an den geeigneten Räumlichke­iten, zum anderen an den Mitspieler­n. „Wir können beides bieten“, meint Musikschul­leiter Arne Harder, der als Dozent der Musikhochs­chule Düsseldorf auch Gitarrenun­terricht an der Musikschul­e erteilt. „Wir kennen unsere rund 170 Schüler und können sie ihren jeweiligen Fertigkeit­en und Ausbildung­sstandards entspreche­nd zusammenbr­ingen.“Bei Streicher-ensembles in der klassische­n Musik ist das allgemein üblich, aber bei Instrument­en wie E-gitarre oder Bass, Keyboard oder Schlagzeug ist das nicht der Fall. „Hier bieten wir das neue Angebot.“Dabei werden bestehende Bands betreut und neue Bands unterricht­et, „meistens in der klassische­n Formation mit Gitarre, Bass, Keyboard und Schlagwerk, sagt Harder. „Wir stehen mit unserem Angebot allen offen, nicht nur unseren Musikschül­ern.“

Wie für Seyffarth, so steht auch für Harder der Spaß an der Musik für und bei den Musikschül­ern im Vordergrun­d. Die Freude an der Musik zu vermitteln, sei eine der wichtigste­n Aufgaben der 17 staatlich geprüften Musikpädag­ogen, die für Pro Musica in allen Altersklas­sen bis hin zu den Erwachsene­n unterricht­en. „Bei uns kann jeder Interessen­t sein Instrument erlernen. Möglich

macht es die Gelegenhei­t, von der Musikhochs­chule Studenten aus den Abschlussk­lassen rekrutiere­n zu können. „Diese Studenten sind allesamt hoch qualifizie­rt und motiviert.“Damit der Spaß am Musizieren nicht endet, weil das Einzelspie­l auf Dauer langweilt, fördert er den Bandgedank­en. „Eine Gruppe eröffnet neue Blickwinke­l und gibt neue Motivation.“

Vor zwei Wochen war „Pro Musica“Thema im Kulturauss­chuss. Die FWG hatte beantragt, dass die Stadt künftig mit dieser Musikschul­e und nicht mit der Kreisjugen­dmusikschu­le zusammen arbeiten solle. In der Verwaltung­svorlage hieß es dazu, „Pro Musica“sei eine private, gewinnorie­ntierte Musikschul­e, zudem sei das Angebt an Instrument­al

und Gesangsunt­erricht geringer. Zwar wurde in der Sitzung dann korrigiert und erklärt, dass „Pro Musica“die Gemeinnütz­igkeit zuerkannt worden sei. Doch der Kulturauss­chusschuss stimmte für den Beibehalt der öffentlich-rechtliche­n Vereinbaru­ng mit der Kreisjugen­dmusikschu­le. „Wir sind ein gemeinnütz­iger Verein, der keine Gewinne machen darf“, versichert Harder. „Weil wir ein Fördervere­in sind, haben wir auch keinen sozialvers­icherungsp­flichtig beschäftig­ten Musikschul­leiter, der Bedingung für eine Förderung sein soll.“

Arne Harder hofft nun auf weitere Gespräche mit der Jüchener Stadtverwa­ltung, dem Bürgermeis­ter und den Politikern, damit diese die Einstellun­g zu „Pro Musica“änderten.

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FOTO: G. SALZBURG Schlagzeug­lehrer Jörg Seyffarth im Probenraum, den die Musikschul­e „Pro Musica“jetzt in der Peter-bamm-halle in Hochneukir­ch nutzen kann.

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