Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Bordstein-ärger an neuem Kreisverkehr
Radfahrer befürchten Stürze durch Erhebung – die Stadt will jetzt nachbessern.
BÜTTGEN Es ist ein Bereich, den Horst Luhmer im aktuellen Zustand als „gefährlich“bezeichnet. Der Vorsitzende des ADFC Kaarst blickt nicht ohne Sorge auf den neuen Kreisverkehr am Risgeskirchweg nahe an der Radsporthalle in Büttgen. Grund sind unter anderem die Absenkungen für Fahrradfahrer. „Diese sind aktuell erheblich zu schmal“, sagt Luhmer, der hinzufügt: „Es handelt sich bei dem besprochenen Radweg um einen gemeinsamen Geh- und Radweg, für den eine Regelbreite von 2,5 Meter gilt. Wegen des zu erwartenden Schülerverkehrs wäre aus Sicht des ADFC eine Breite von vier Meter angemessen und zur Schulwegsicherung erforderlich.“Aus seinem Schreiben an die Stadt geht zudem in Bezug auf die für Radfahrer passierbare Schwelle hervor: „Die Breite von 1,25 Meter ist für den Zweirichtungs-radverkehr völlig unzureichend und stellt insbeondere an der stark frequentierten Ausfahrt zur
Gesamtschule eine Unfallgefahr dar. Im übrigen erschließt sich uns nicht, warum die Radverkehrsfurt nicht niveaugleich mit der Fahrbahn ausgeführt ist und dem Radfahrenden das mehrfache Überfahren der Schwellen abgenötigt wird.“Auch bei Twitter machte ein Radfahrer jetzt seinem Ärger über die Situation Luft. „Ich bin immer noch etwas entsetzt vom neuen Kreisverkehr an der Radsporthalle in
Büttgen. Wenn das so bleibt mit den Furten, dann sind Stürze vorprogrammiert“, schreibt er.
Nach Angaben von Stadtsprecher Peter Böttner wird der genannte Bereich allerdings angepasst: „Tatsächlich wird die Absenkung für Radfahrer um etwa einen Meter verbreitert.“Die erhöhte Bordsteinkante bleibe hingegen unverändert. Und das aus folgendem Grund: „Sie ist in Abstimmung mit Straßen.nrw und den Kaarster Blindgängern extra so gestaltet worden, um Sehbehinderten ein Ertasten des Übergangs zu ermöglichen“, sagt Böttner. Dafür gebe es verbindliche Richtlinien, mit denen der Verkehrsraum den Bedürfnissen aller Verkehrsteilnehmer genügen soll. Daher seien auch die Belange aller Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt zu berücksichtigen. „Dies ist am Kreisverkehr an der L154 umgesetzt worden und wird nun noch einmal mit Blick auf den Radverkehr optimiert“, sagt Böttner.