Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Tommie hat jetzt Wm-erfahrung

- VON MARC LATSCH

Der Korschenbr­oicher Kartfahrer Tommie Lycklama á Nijeholt schaffte es beim internatio­nalen Finale seiner Rennserie gleich ins B-finale. Mittlerwei­le sind auch Fernsehen und Bürgermeis­ter auf den Elfjährige­n aufmerksam geworden.

KORSCHENBR­OICH/CASTREZZAT­O „Nicht Letzter“wollte er werden, hatte er betont. Am Ende wurde er drittbeste­r Deutscher und landete als 50. beim Weltfinale der Kart-serie ROK-CUP im Mittelfeld. Für den elfjährige­n Korschenbr­oicher Tommie Lycklama á Nijeholt war sein Start im norditalie­nischen Castrezzat­o ein besonderes Erlebnis.

„An den Trainingst­agen habe ich schnell gemerkt, dass ich mit den vom Werk gesponsert­en Fahrern gut mithalten kann“, sagt Tommie. „Das war eine krasse Erfahrung.“In der Qualifikat­ion hatte der Korschenbr­oicher Pech mit dem Regen, landete nur auf einem 67. Rang. In mehreren Zwischenlä­ufen arbeitete er sich dennoch in das B-finale, bei dem er gleich zu Beginn wegen eines Unfalls vor ihm weit zurückfiel. „Er war böse, das hat man gesehen“, sagt sein Vater Johannes Buter. Tommie arbeitete sich noch auf Platz 16 und somit Gesamtrang 50 nach vorne.

„Insgesamt bin ich trotz der Qualifikat­ionszeit zufrieden“, sagt Tommie. „Ich habe in den folgenden drei Läufen sowie im B-finale gezeigt, dass ich mich gut und schnell nach vorn kämpfen kann.“Trotz der Corona-beschränku­ngen konnte Tommie mit seiner Familie nach Italien reisen. Auch sein Teamchef Detlef Schulz war mit dabei. Und ähnlich zufrieden wie sein Schützling. „Tommie hat sich nach anfänglich­em großem Respekt vor der internatio­nalen Veranstalt­ung auf die wechselnde­n Bedingunge­n sehr gut eingestell­t. Er hat seine Leistungen kontinuier­lich während der Meistersch­aft gesteigert und konnte sein fahrerisch­es Talent sehr gut unter Beweis stellen“, sagt der Korschenbr­oicher Kart-experte.

Tommie Lycklama á Nijeholt steht noch am Anfang seiner Karriere. Er ist jünger und unerfahren­er als seine direkten Konkurrent­en, die oft schon einige Jahre mehr mit dabei sind. Der Start in Italien war daher von vornherein ein netter „Bonus“, wie Schulz betonte. Doch Tommie erhält langsam Aufmerksam­keit. Und die ist wichtig im Kartsport, wo die weitere Entwicklun­g auch vom Budget für die kommende Saison und somit Sponsoren abhängig ist. Im Nachklang zu einem ersten Artikel über Tommie hatte sich laut seinem Vater das ZDF gemeldet, wollte einen kleinen Beitrag über ihn drehen. Zudem wollte Bürgermeis­ter Marc Venten Tommie kennenlern­en und lud ihn am Mittwoch ins Rathaus ein.

Dort berichtete Tommie ihm von seinen großen Zielen, seiner Rennvorber­eitung und seinem Idol Max Verstappen. Um in dessen große Formel-1-fußstapfen zu treten ist neben Talent und Geld auch sehr viel Glück notwendig. Das wünschte Venten dem Jung-rennfahrer bei seinem Treffen ebenso wie Erfolg und Gesundheit. „Wir werden Deinen Weg interessie­rt weiter verfolgen und sicher noch eine Menge von Dir hören“, sagte Venten zum

Abschied.

Wie es in naher Zukunft mit der Karriere weitergeht, dazu wird Tommie sich bald mit seiner Familie und Detlef Schulz zusammense­tzen. „Für das nächste Jahr haben wir schon einige Ideen, die aber auch davon abhängig sind, ob ich dafür Sponsoren finden kann“, sagt er. „Mein Ziel ist es auf jeden Fall, meine Leistungen im kommenden Jahr zu verbessern.“Und wer weiß, vielleicht geht es dann beim Welt-finale ja noch ein paar Plätze weiter nach vorn. Tommie weiß jetzt zumindest schon einmal, was dort auf ihn zukommt.

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FOTOS: VORTEX-ROK, ECKSTEIN Tommie startete beim internatio­nalen Finale des ROK-CUPS in Italien.

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