Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Gruseltat in Elfgen bald vor Gericht
Mönchengladbacher (40) muss sich wegen Totschlags verantworten.
GREVENBROICH Ein halbes Jahr nach der brutalen Tötung einer jungen Frau beginnt in Kürze der Prozess am Landgericht Mönchengladbach. Das Opfer war laut Anklage in einer Wohnung in Mönchengladbach-rheydt umgebracht worden, die Leiche wurde später im Elsbachtal bei Elfgen gefunden. Angeklagt ist nun der Lebensgefährte der 26-jährigen Frau. Er muss sich wegen Totschlags verantworten.
Laut Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hat ein heftiger Streit in der Wohnung des Paares in der so genannten „Schmölderpark-siedlung“in Mönchengladbach zu der späteren Tat geführt. „Die schwangere Frau soll dem jetzt angeklagten Lebensgefährten gedroht haben, sie werde dafür sorgen, dass das Jugendamt ihm seine Tochter wegnehme“, sagt Fabian Novara, Sprecher am Landgericht Mönchengladbach. „Daraufhin soll der Angeklagte die Frau erst etliche Male geschlagen und dann hinterrücks erwürgt haben.“Aufgrund der „massiven Gewalteinwirkung gegen den Hals“sei sie – wie von dem 40-Jährigen beabsichtigt – letztlich gestorben. „Die Frau soll sich erheblich gewehrt haben, trotzdem hat sie sich dem Angriff nicht entziehen können“, so die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklageschrift.
Nach der Tat Anfang März soll der Angeklagte die Leiche der Frau zunächst unter seinem Bett versteckt haben. Laut Ermittlungen hat er fünf Tage später dann den Entschluss gefasst, die Tote zu beseitigen. In Müllsäcken und Bettlaken eingewickelt soll er die Frau frühmorgens in ein Wald- und Wiesengebiet bei Elfgen gefahren haben. Dort hat er die 26-Jährige anschließend in einem ausgetrockneten Bachlauf abgelegt. Gefunden wurde die Leiche erst zwei Monate später. Nachbarn war aufgefallen, dass sie die junge Frau als auch den Angeklagten längere Zeit nicht mehr zu Gesicht bekommen hatten. Zeugen hatten sich außerdem an die Polizei gewandt, nachdem der Angeklagte ihnen gegenüber angekündigt hatte, er „wolle sich umbringen, weil er etwas Schlimmes getan habe“. Die Kripo nahm daraufhin die Ermittlungen auf und fand den 40-Jährigen Anfang Mai in einer Wohnung in Neuss-weckhoven. Dort war der Mann bei Bekannten untergekommen. Gegenüber der Polizei legte der Angeklagte ein Geständnis ab und führte die Ermittler letztlich nach Elfgen zur Leiche.
Die Staatsanwaltschaft hat ihn nun wegen Totschlags angeklagt. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 15 Jahre Gefängnis. Freunde und Angehörige des Opfers haben im Internetportal „Youtube“ein Abschiedsvideo online gestellt. Es zeigte die 26-Jährige dort unter anderem mit ihrer Familie und den Kindern. Familienangehörige sind vor Gericht als Nebenkläger dabei.
Für den Prozess hat das Landgericht Mönchengladbach zunächst sieben Verhandlungstage angesetzt. Prozessauftakt ist am kommenden Donnerstag, 29. Oktober, um 9.30 Uhr. Das Urteil soll am 18. Januar verkündet werden.
Angeklager soll seine Lebensgefährtin geschlagen und hinterrücks erwürgt haben.