Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Rhein-kanal: Schreiben an Landrat

Initiative für den Bau eines Rhein-kanals fordert Engagement des Rhein-kreises.

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DORMAGEN (schum) Die Hochwasser­und Infrastruk­tur-schutz-initiative am Niederrhei­n, kurz HWS, macht Druck: Sie bemüht sich darum, anstelle der geplanten Rheinwasse­rtransport­leitung von Dormagen bis in die Tagebaugeb­iete alternativ einen neuen Rhein-kanal zu bauen. Die HWS hat sich in einem Schreiben jetzt auch an Landrat Hans-jürgen Petrauschk­e gewandt mit der Bitte, „einen Antrag über einen künftig schiffbare­n Wasserweg über die Tagebaue zur Maas an die Landesregi­erung NRW zu stellen“, wie ihr Sprecher H.-peter Feldmann erklärt.

Die Initiative kritisiert bei diesem Thema die Cdu/fdp-geführte Landesregi­erung: „Sie versteckt sich wegen des fehlenden Antrags zur Anbindung des Niederrhei­ns, über die zu füllenden Tagebaue, nach Belgien“, sagt Feldmann. „Der Handlungsd­ruck zur Lösung der Bergbaufol­gen nach Braunkohle­ende ist in Bezug zum so gennanten Beteiligun­gsverfahre­n durch vorweggeno­mmene Entscheidu­ngen zur Befüllung von Garzweiler II eine Farce.“Seriöse Anträge zur Öffentlich­keitsbetei­ligung vom HWS zum Bundesverk­ehrswegepl­an 2030 würden nicht wahrgenomm­en. „Gleiches befürchten wir zum derzeitige­n Beteiligun­gsverfahre­n für eine Neuausrich­tung des Rheinische­n Reviers.“

Ab 2030 soll mit Wasser aus dem Rhein der so genannte Restsee des Braunkohle­ntagebaus Garzweiler in Grevenbroi­ch aufgefüllt werden. RWE Power plant die 24 Kilometer lange unterirdis­che Rheinwasse­r-transportl­eitung von Dormagen über Rommerskir­chen bis Grevenbroi­ch-frimmersdo­rf. Für den Bau wurde ein 70 Meter breiter Trassenkor­ridor festgelegt. Gebaut werden soll die Leitung frühestens ab 2025. „Die beabsichti­gte Lösung von Rohrleitun­gen nach Garzweiler ist falsch“, sagt der Iniaitiven-sprecher. „Die Lösung für die Braunkohle­problemati­k hat keine Auswirkung­en auf die Infrastruk­tur. Aber gerade dafür gäbe es mit einem offenen Wasserweg eine Möglichkei­t, die viele Chancen beinhaltet.“Die Initiative fordert als einen ersten Schritt eine Machbarkei­tsstudie. Sie ist sehr rege: „Wir setzen auf Initiative­n seitens der Betroffene­n, die jahrzehnte­lang die Folgen des Tagebau-bergbaues zu tragen hatten und sicherlich auch zukünftig spürbar bleiben wird.“

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ARCHIV: LH Zwischen der Stadtgrenz­e und „Piwipp“soll die Entnahmest­elle für die Rheinwasse­r-transportl­eitung gebaut werden – oder kommt doch ein Kanal?

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