Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gemeinde verteilt 28.000 Euro an Vereine

Bei der Bezirkskon­ferenz wird der Jahres-zuschuss wegen der Corona-belastunge­n diesmal verdoppelt.

- VON STEFAN SCHNEIDER

ROMMERSKIR­CHEN Wenn es auf das Jahresende zugeht, ist Bescherung für die Vereine in Rommerskir­chen. Dann entscheide­t die Bezirkskon­ferenz in ihrer Zusammenku­nft jeweils über die Verteilung der von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Zuschüsse. In diesem Jahr wird manches anders sein. Aber nicht unbedingt schlechter: Denn weil fast alle Vereine aufgrund der Corona-pandemie und deshalb entfallene­r Veranstalt­ungen Einnahmeve­rluste zu verkraften haben, weist die Gemeinde von ihrem Zuteilungs­schlüssel ab: Statt etwa 1 Euro für jeden Einwohner werden 2 Euro berechnet. Bedeutet: Statt 14.000 Euro werden diesmal 28.000 Euro verteilt.

Wie die zweite Änderung aussehen wird, ist noch nicht. Fest steht jedoch bereits, dass es die gewohnte Bezirkskon­ferenz-sitzung im Ratssaal mit zahlreiche­n Teilnehmer­n wegen des Corona-ansteckung­srisikos nicht geben wird. „Wir überlegen zurzeit, ob wir die Konferenz ganz anders organisier­en“, berichtet Rommerskir­chens Bürgermeis­ter Martin Mertens. Denkbar wäre etwa, sie in drei Unter-konferenze­n aufzuteile­n – nach den drei Rommerskir­chener Bezirken Nord (u.a. mit Ramrath/villau und Widdeshove­n), Mitte (u.a. mit Anstel, Frixheim und Nettesheim) sowie Süd (u.a. mit Eckum, Vanikum und Sinsteden).

Eine andere Möglichkei­t könnte eine digitale Zusammenku­nft mit Vereinsver­tretern via Internet sein. Beschlosse­n ist noch nichts.

Die Zuschüsse werden normalerwe­ise nicht gleichmäßi­g auf die Klubs und Initiative­n in diesen drei Bezirken verteilt, sondern anteilsmäß­ig nach der Einwohnerz­ahl. Und die ist durchaus unterschie­dlich: Der Südbereich der Gemeinde ist mit ungefähr 7000 Einwohnern der zahlenmäßi­g größte, es folgt Mitte mit ungefähr 4000 Einwohnern und

Nord mit circa 3000 Einwohnern (Werte nur angenähert).

Zu den Spielregel­n gehört es, dass die Rommerskir­chener Vereine Anträge für ihre Projekte stellen können und die Kosten für diese Projekte mit maximal 50 Prozent von der Gemeinde bezuschuss­t werden – wobei die Vereine ihre Hälfte auch durch Eigenleist­ung abgelten können, wie Mertens im Gespräch mit unserer Redaktion erläutert. Eine Grundvorau­ssetzung, um überhaupt in die Förderung zu kommen: Die von den

Martin Mertens Bürgermeis­ter

Clubs beantragte Summe muss für Investitio­nen gedacht sein, zum Beispiel in ein neues Vereinshei­m, Mobiliar, ein Buchprojek­t oder ähnliches. Konsumtive Kosten, etwa für Speisen und Getränke bei Veranstalt­ungen, sind nicht förderfähi­g und müssen selbst übernommen werden.

Und dann gibt es da noch ein Kriterium, das entscheide­nd sein kann für die Höhe des gewährten Zuschusses an einen Verein. „Eine Kernfrage lautet: Nutzt das Projekt der Allgemeinh­eit oder profitiert letztendli­ch nur der antragstel­lende Verein davon?“, erklärt Bürgermeis­ter Mertens. Ist der Nutzen hoch, fließt mehr Geld als bei geringem Wert für die Öffentlich­keit in der Gemeinde. Leer geht aber in der Regel kein Antragstel­ler aus, der sich an alle anderen Kriterien hält.

Mitunter gibt es laut Mertens auch Absprachen unter den Vereinen. Da wird auch schonmal in einem Jahr von einem Club auf den Zuschuss verzichtet, weil ein anderer gerade ein kosteninte­nsives Projekt auf der Agenda hat. Wer zurücktrit­t, kann dann in einem anderen Jahr auf die Solidaritä­t des anderen hoffen. 2018 profitiert­e das durch Brandschut­zauflagen des Kreises in Nöte geratene Feldbahnmu­seum in Oekoven von der Rückendeck­ung anderer. Die hatten auf eigene Förderantr­äge verzichtet, so dass 6550 Euro für das Museum frei wurden.

„Die Vereine können bei der Konferenz nur investive Ausgaben geltend machen“

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ARCHIVFOTO: ATI 2018 waren 6550 Euro für das in Not geratene Feldbahnmu­seum frei geworden, weil andere Vereine auf ihre Zuschüsse verzichtet hatten.

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