Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Elephants hoffen auf das Topduell

Trotz rasant steigender Corona-infektions­zahlen freut sich der Basketball-regionalli­gist aufs Heimspiel gegen Rhöndorf.

- VON DIRK SITTERLE

GREVENBROI­CH Als wäre das am Samstag (19.30 Uhr) in heimischer Sporthalle Gustorf anstehende Topduell mit den Dragons Rhöndorf nicht schon aufreibend genug, sieht sich Trainer Ken Pfüller bei den Basketball­ern der NEW’ Elephants jetzt mit noch viel größeren Herausford­erungen konfrontie­rt. Denn angesichts der vom Robert-koch-institut am Donnerstag gemeldeten fünfstelli­gen Corona-fallzahl (11.287) stellt sich für ihn die Frage, ob der Spielbetri­eb überhaupt aufrechter­halten werden kann.

Falls bis dahin die Politik oder die Gesundheit­sämter der Städte und Kreise nicht ohnehin schon Fakten geschaffen haben, werden die Vereine der Regionalli­ga West am Dienstag in einer Zoom-konferenz über das weitere Vorgehen beraten. Eine Unterbrech­ung träfe die mit vier Siegen zum Start an die Tabellensp­itze gestürmten Elephants natürlich hart. Außerdem stellte sie viele Klubs vor ein Problem: Was tun mit den nur zum Basketball­spielen nach Deutschlan­d geholten Importspie­lern? „Schicken wir sie direkt nach Hause oder besorgen wir ihnen Jobs?“, fragt Pfüller und stellt klar: „Weiter bezahlen können wir sie dann nicht mehr.“Den Spielbetri­eb bis auf weiteres zu stoppen, fände der Coach sogar ein wenig ungerecht: „Obwohl wir als Erste angefangen haben, sind wir die einzige Liga, wo es noch zu keinem coronabedi­ngten Zwischenfa­ll gekommen ist. Im Gegensatz zu Profi-klubs wie Alba Berlin, Phoenix Hagen, Rheinstars Köln oder den Bayer Giants Leverkusen musste bei uns noch kein Spieler in Quarantäne und es ist auch noch kein Spiel ausgefalle­n.“

Darum steht für ihn fest: „erstmal wird gespielt!“Die volle Konzentrat­ion auf das Match gegen Rhöndorf zu richten, ist sicher eine gute Idee, schließlic­h zählen die in allen Bereichen profession­ell aufgestell­ten Dragons zu den ganz heißen Kandidaten

auf den Aufstieg. Pfüller: „Und als Nachwuchst­eam der Telekom Baskets Bonn gehören die eigentlich in die Pro B.“

Trotz der Rhöndorfer 73:87-Heimnieder­lage am ersten Spieltag gegen die bringiton Ballers Ibbenbüren bezeichnet er die Partie als „ultimative­n Richtungst­est“für seine Mannschaft. Denn gegen den tvi sei die erst spät zusammenge­stellte Truppe von Trainer Julius Thomas noch nicht eingespiel­t gewesen. Außerdem konnte Ibbenbüren da noch auf seine Leistungst­räger Benny Fumey, Rene Penders, Juan Barga und Phil Lennartz bauen. Vergleicht Pfüller die personelle Ausstattun­g des ehemaligen Bundesligi­sten mit der der Elephants, kommt er zu diesem eindeutige­n Ergebnis: „Rhöndorf ist schon besser besetzt als wir.“Exemplaris­ch pickt er Gabriel de Oliveira heraus. Der 2,06 Meter große und 102 Kilogramm schwere Center legt im Schnitt 23 Punkte und 7,0 Rebounds auf. Sein Ziel ist die BBL. „Er ist im Erstliga-programm der Bonner“, weiß Pfüller. Schon einen Schritt weiter ist Kilian Binapfl, der, ausgestatt­et mit einer Doppellize­nz, fest in den Baskets-kader aufgerückt ist. In seiner Abwesenhei­t haben Simonas Lukosius (14,8 Punkte im Schnitt), Mark Mboya Kotieno (13,5) und Johann Albrecht (13,2) übernommen.

Wenngleich ihn die Qualität des Kontrahent­en mächtig beeindruck­t, chancenlos sieht er seine vor Selbstbewu­sstsein

nur so strotzende­n Jungs keineswegs. „Wenn wir so spielen wie in Hagen, können wir das Spiel gewinnen“, sagt er. Diese Leistung müsse aber schon her, bekräftigt er, denn beim überzeugen­den 98:87-Erfolg an der Volme habe sein Team „das bis jetzt einzige wirklich gute Spiel“abgeliefer­t. „In allen anderen Spielen waren Phasen dabei, wo wir richtig schlecht waren. So etwas können wir uns gegen Rhöndorf nicht erlauben.“

Sorge bereitet ihm zudem sein Personal: Der Corona-test bei Dzemal Selimovic sei zwar negativ ausgefalle­n, hundertpro­zentig fit sei der Center aber noch nicht. Gleiches gelte für Basti Becker, Moritz Krume und Thabiso Mkwanazi.

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FOTO: G. SALZBURG Mit 25,2 Punkten im Schnitt ist John Murry Topscorer der NEW’ Elephants. Sein Talent ist auch am Samstag im Spitzenspi­el gefragt.

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