Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Heimspiel des TSV ist weiterhin gefährdet

Ob die Handballer des TUS Ferndorf in Dormagen antreten können, entscheide­n die Gesundheit­sämter.

- VON DIRK SITTERLE

DORMAGEN So ist das in den mitunter wilden Corona-zeiten: Wenn der Handball-nachwuchs des TSV Bayer Dormagen am Samstag (16 Uhr) am dritten Spieltag der Jugend-bundesliga die TSG Münster empfängt, dürfen nach dem noch einmal überarbeit­eten Hygienekon­zept bis zu 100 Zuschauer ins TSV Bayer Sportcente­r. Wenn aber am Tag darauf (17 Uhr) Zweitligis­t TUS Ferndorf zu Gast am Dormagener Höhenberg ist, findet die Partie mit an Sicherheit grenzender Wahrschein­lichkeit ganz ohne Publikum statt. Denn bis Samstag dürfte der alleine maßgeblich­e Inzidenzwe­rt (Neuinfekti­onen in den vergangene­n sieben Tagen pro 100.000 Einwohner) wohl kaum unter 35 sinken. Aktuell liegt er bei 60,9. Doch die von Dusko Bilanovic trainierte­n Handballer haben noch ein ganz anderes Problem: Wegen eines positiven Corona-tests in der vergangene­n Woche befindet sich ein Spieler des TUS Ferndorf noch bis zum 28. Oktober in Quarantäne.

Dormagens Handball-geschäftsf­ührer

Björn Barthel hat zwar inzwischen erfahren, dass die weiteren Testungen alle negativ ausgefalle­n sind, trotzdem ist nach wie vor höchst ungewiss, ob die Partie am Sonntag angepfiffe­n werden kann. „Es obliegt jetzt den Gesundheit­sämtern vor Ort und an den Wohnorten der Spieler, die Quarantäne zu beenden.“Und das zieht sich. Womöglich fällt die Entscheidu­ng, ob die Partie tatsächlic­h stattfinde­n kann, erst am Sonntagmor­gen. Am Mittwoch war nicht nur das Spiel des TSV Bayer Dormagen in Hamburg ausgefalle­n (das zuständige Gesundheit­samt ordnete für insgesamt vier Akteure des Zweitligak­aders sowie der in der Jugendbund­esliga spielende U19 zehn bzw. vierzehn Tage häusliche Quarantäne an), auch die Begegnunge­n Ferndorf

– Lübeck-schwartau, Dresden – Aue und Bietigheim – Großwallst­adt mussten abgesagt werden.

Die Ungewisshe­it belastet Björn Barthel ziemlich: „Ich bin ein positiver Mensch, für mich ist das Glas immer halbvoll, aber zwischendu­rch bin ich manchmal schon sehr frustriert.“Darum ist er dankbar, dass er in dieser schwierige­n Zeit beim Gesundheit­samt des Rhein-kreises und dem Ordnungsam­t Dormagen Unterstütz­ung und Verständni­s findet. „Wir werden da gehört und informiert.“Die aufkommend­en Diskussion­en über einen Abbruch der Wettkampfs­aison im Handball, aber auch in anderen Sportarten vermag er nicht nachzuvoll­ziehen: „Es gibt keinen Fall, wo die Erhöhung der Fallzahlen auf ein Sportevent zurückzufü­hren ist.“

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FOTO: SALZ Kann nur abwarten: Handball-geschäftsf­ührer Björn Barthel.

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