Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gemeinde verschärft Corona-maßnahmen

- VON STEFAN SCHNEIDER

Mit Disziplin, Verzicht, Technik und Kontrollen will man im Rommerskir­chener Rathaus die Pandemie beherrschb­ar halten. Wer die Schutzrege­ln partout nicht akzeptiere­n will, muss mit einem Bußgeld rechnen.

ROMMERSKIR­CHEN Noch steht Rommerskir­chen vergleichs­weise gut da: Am Freitag waren neun Einwohner mit dem Corona-virus infiziert. Im Rommerskir­chener Rathaus lässt man sich von diesem relativ niedrigen Wert jedoch nicht täuschen. Bürgermeis­ter Martin Mertens jedenfalls wiegt sich und die Bürger keineswegs in Sicherheit. Deshalb mahnt er nicht nur zur Vorsicht, sondern präsentier­te im Gespräch mit unserer Redaktion ein Bündel von Maßnahmen, mit dem die Gemeindeve­rwaltung die Krise im Griff behalten möchte. Ein Überblick.

Schulen und Kindertage­sstätten In diesem Bereich befindet sich die Verwaltung in enger Abstimmung mit den Leitungen der jeweiligen Einrichtun­gen. Wenn am Montag der Unterricht nach den Herbstferi­en wieder losgeht, wird es „kein Gewusel“geben, wie es der Bürgermeis­ter formuliert: „Alles läuft auf eine weitere Separierun­g der Schulklass­en und der Kindergart­engruppen hinaus.“In naher Zukunft sollen die Einrichtun­gen auch technische Unterstütz­ung bekommen. „Wir haben Geräte angeschaff­t, die den Kohlendiox­id-gehalt in den Räumen messen können und die darauf hinweisen, wann wieder gelüftet werden muss“, informiert Mertens. Insgesamt sieht er die örtlichen Schulen und Kindergärt­en gut gewappnet gehen die Ausbreitun­g des Coronaviru­s, weil viele Regeln und Abläufe schon bei der ersten Welle im Frühjahr gut eingeübt worden seien.

Einkaufen und Gastronomi­e Bisher sei die Disziplin in der Rommerskir­chener Bevölkerun­g noch recht hoch, urteilt der Bürgermeis­ter. Damit das so bleibe, sei das Ordnungsam­t

wieder auf Streife und kontrollie­re besondere Schwerpunk­te, so zum Beispiel das Center am Park (CAP), wo viele Menschen einkaufen. Wer sich partout weigere, sich an die corona-regeln zu halten, müsse mit einem Bußgeld rechnen, macht der Verwaltung­schef unmissvers­tändlich klar. Die Bußgelder würden abgestuft verteilt; je schwerer der Verstoß bzw. je uneinsicht­iger der „Sünder“, desto höher werde die Summe ausfallen. In der Rommerskir­chener Gastronomi­e sieht Mertens kein Problemfel­d, schon gar nicht mit dem Einhalten der Sperrstund­e um 23 Uhr.

Dann seien ohnehin fast alle Lokale in der Gemeinde geschlosse­n. Auch Spielplätz­e und andere öffentlich­e Anlagen dürften angesichts des schlechter gewordenen Wetters keine „Hotspots“mehr darstellen zurzeit.

Sonnenbad Die dort stattfinde­nden Kurse sollen bis auf Weiteres fortgeführ­t werden, allerdings unter verschärft­en Sicherheit­s- und Hygienebes­timmungen. Für die Mitarbeite­r seien spezielle Masken angeschaff­t worden, so Mertens. Vom 30.November bis 6.Januar geht das Bad voraussich­tlich in die Weihnachts­pause.

Die wird in der Regel für Wartungsun­d Reparatura­rbeiten genutzt.

Veranstalt­ungen Liebgewonn­ene Traditione­n und Veranstalt­ungen werden coronabedi­ngt entweder gestrichen oder stark reglementi­ert. Ganz verzichten will Bürgermeis­ter Mertens in diesem Herbst auf die Vorlesestu­nden in Schulen, Kindergärt­en und Altenheime­n. Wenn es möglich ist, sollen diese Aktionen im kommenden Frühjahr nachgeholt werden. Der Weihnachts­markt ist gerade komplett abgesagt worden. Die Gedenkfeie­r zum Volkstraue­rtag

mit Kranzniede­rlegung soll am 15. November zwar stattfinde­n, aber nur im allerklein­sten Kreis und unter Ausschluss der Öffentlich­keit. Die Veranstalt­er von Martinszüg­en organisier­en diesmal keine Straßen-umzüge. Bisher steht für alle Veranstalt­er fest, dass sie keinen Straßen-umzug organisier­en wollen. Laut Gemeinde herrscht Konsens darüber, dass dies in einem Risiko-gebiet zurzeit nicht passend wäre. Stattdesse­n werden Hygienekon­zepte erarbeitet, um zumindest die traditione­llen Süßigkeite­n-tüten an die Kinder und Jugendlich­e zu verteilen.

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FOTO: STEFAN SCHNEIDER Das Center am Park zieht viele Kunden an. Das Ordnungsam­t kontrollie­rt jetzt wieder verstärkt, ob alle die Corona-regeln einhalten.
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ARCHIVFOTO: SALZBURG Die Volkstraue­rtag-gedenkstun­de (hier am Friedhof Evinghoven) findet ohne Öffentlich­keit statt.
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ARCHIVFOTO: ATI Im Sonnenbad gelten verschärft­e Vorschrift­en.

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