Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Gemeinde verschärft Corona-maßnahmen
Mit Disziplin, Verzicht, Technik und Kontrollen will man im Rommerskirchener Rathaus die Pandemie beherrschbar halten. Wer die Schutzregeln partout nicht akzeptieren will, muss mit einem Bußgeld rechnen.
ROMMERSKIRCHEN Noch steht Rommerskirchen vergleichsweise gut da: Am Freitag waren neun Einwohner mit dem Corona-virus infiziert. Im Rommerskirchener Rathaus lässt man sich von diesem relativ niedrigen Wert jedoch nicht täuschen. Bürgermeister Martin Mertens jedenfalls wiegt sich und die Bürger keineswegs in Sicherheit. Deshalb mahnt er nicht nur zur Vorsicht, sondern präsentierte im Gespräch mit unserer Redaktion ein Bündel von Maßnahmen, mit dem die Gemeindeverwaltung die Krise im Griff behalten möchte. Ein Überblick.
Schulen und Kindertagesstätten In diesem Bereich befindet sich die Verwaltung in enger Abstimmung mit den Leitungen der jeweiligen Einrichtungen. Wenn am Montag der Unterricht nach den Herbstferien wieder losgeht, wird es „kein Gewusel“geben, wie es der Bürgermeister formuliert: „Alles läuft auf eine weitere Separierung der Schulklassen und der Kindergartengruppen hinaus.“In naher Zukunft sollen die Einrichtungen auch technische Unterstützung bekommen. „Wir haben Geräte angeschafft, die den Kohlendioxid-gehalt in den Räumen messen können und die darauf hinweisen, wann wieder gelüftet werden muss“, informiert Mertens. Insgesamt sieht er die örtlichen Schulen und Kindergärten gut gewappnet gehen die Ausbreitung des Coronavirus, weil viele Regeln und Abläufe schon bei der ersten Welle im Frühjahr gut eingeübt worden seien.
Einkaufen und Gastronomie Bisher sei die Disziplin in der Rommerskirchener Bevölkerung noch recht hoch, urteilt der Bürgermeister. Damit das so bleibe, sei das Ordnungsamt
wieder auf Streife und kontrolliere besondere Schwerpunkte, so zum Beispiel das Center am Park (CAP), wo viele Menschen einkaufen. Wer sich partout weigere, sich an die corona-regeln zu halten, müsse mit einem Bußgeld rechnen, macht der Verwaltungschef unmissverständlich klar. Die Bußgelder würden abgestuft verteilt; je schwerer der Verstoß bzw. je uneinsichtiger der „Sünder“, desto höher werde die Summe ausfallen. In der Rommerskirchener Gastronomie sieht Mertens kein Problemfeld, schon gar nicht mit dem Einhalten der Sperrstunde um 23 Uhr.
Dann seien ohnehin fast alle Lokale in der Gemeinde geschlossen. Auch Spielplätze und andere öffentliche Anlagen dürften angesichts des schlechter gewordenen Wetters keine „Hotspots“mehr darstellen zurzeit.
Sonnenbad Die dort stattfindenden Kurse sollen bis auf Weiteres fortgeführt werden, allerdings unter verschärften Sicherheits- und Hygienebestimmungen. Für die Mitarbeiter seien spezielle Masken angeschafft worden, so Mertens. Vom 30.November bis 6.Januar geht das Bad voraussichtlich in die Weihnachtspause.
Die wird in der Regel für Wartungsund Reparaturarbeiten genutzt.
Veranstaltungen Liebgewonnene Traditionen und Veranstaltungen werden coronabedingt entweder gestrichen oder stark reglementiert. Ganz verzichten will Bürgermeister Mertens in diesem Herbst auf die Vorlesestunden in Schulen, Kindergärten und Altenheimen. Wenn es möglich ist, sollen diese Aktionen im kommenden Frühjahr nachgeholt werden. Der Weihnachtsmarkt ist gerade komplett abgesagt worden. Die Gedenkfeier zum Volkstrauertag
mit Kranzniederlegung soll am 15. November zwar stattfinden, aber nur im allerkleinsten Kreis und unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Veranstalter von Martinszügen organisieren diesmal keine Straßen-umzüge. Bisher steht für alle Veranstalter fest, dass sie keinen Straßen-umzug organisieren wollen. Laut Gemeinde herrscht Konsens darüber, dass dies in einem Risiko-gebiet zurzeit nicht passend wäre. Stattdessen werden Hygienekonzepte erarbeitet, um zumindest die traditionellen Süßigkeiten-tüten an die Kinder und Jugendliche zu verteilen.