Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Mit Disziplin gegen Corona
Studentenwohnheime können zu Hotspots für das Coronavirus werden. In der ältesten niederländischen Universitätsstadt Leiden leben 14 junge Menschen in Zeiten der Pandemie in einer WG. Das Virus wirft einen Schatten auf das Bildungswesen.
eigenen Regeln festgesetzt, um das Virus fernzuhalten, sich weitgehend von der Außenwelt abgekapselt, indem sie die Zahl ihrer Besucher strikt begrenzen. Auf dem Höhepunkt des Ausbruchs im Frühjahr war den jungen Leuten in der Wohngemeinschaft gerade mal jeweils ein Gast erlaubt, was die Kontakte praktisch auf die Freundin oder den Freund beschränkte.
Bewohner mit Husten oder tropfender Nase sind gehalten, sich in ihren Zimmern zu isolieren, wobei die Studenten einräumen, dass sich das schwer durchsetzen lässt. Wenn ein Zimmer frei wird, laufen Kontakte zwischen Bewohnern und Bewerbern um den Platz in der WG weitgehend online oder im Garten des Hauses ab.
Bislang hat es für Raats und die anderen Mitglieder der Wohngemeinschaft funktioniert; niemand wurde positiv auf das Virus getestet, trotz des Lebens auf engem Raum. So ist die Küche meistens vollgepackt, Studenten kommen und gehen oder sitzen um den kleinen Tisch herum, der mit Zeitungen, Büchern, Tassen und Gläsern bedeckt ist. Raats kocht Eier, der angehende Steuerrechtler Gerard Velthuijs macht Kaffee. In einem Flur am Fuße einer steilen Treppe sind Bierkästen aufgeschichtet, Kartons mit leeren Flaschen gefüllt.
Das Fernhalten des Coronavirus aus Studentengemeinschaften ist nicht nur in den Niederlanden eine Herausforderung. So waren auch in britischen Städten wie Glasgow, Edinburgh und Manchester Tausende Studenten wegen Ausbrüchen an ihren Universitäten zeitweise in ihren Wohnheimen festgenagelt, in manchen Fällen hinderten sogar Wachleute die Bewohner daran, ihre Unterkunft zu verlassen.
„Man kann keine Partys feiern, aber man kann sich jetzt auf sein Studium konzentrieren. Deshalb ist das okay“Gerard Velthuijs Student in Leiden