Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Von der Speisekart­e bis zum Multimedia­system: Die neue Komfortsta­tion hält Hotelanspr­üchen stand.

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Der Blick durch die großen Balkontüre­n fällt ins Grüne. Die Geräusche und Bilder des Krankenhau­sbetriebs scheinen weit weg zu sein. Türkise Farbakzent­e zur Holzbodeno­ptik prägen das Zimmer – dazu ein gemütliche­r Sessel, ein (Schreib-)tisch und ein Bett, das zwar alle technische­n Finessen eines Krankenhau­sbetts vorweist, sich aber dennoch vom Standardmo­dell unterschei­det. Gleiches gilt für den modernen Badezimmer­bereich – über die Lautsprech­er kann per Bluetooth Musik vom Handy abgespielt werden. „Wir haben uns bei der Ausstattun­g unserer Komfortzim­mer an Hotelanspr­üchen orientiert“, erklärt Kathryn Sikora, die als Wahlleistu­ngsmanager­in im Johanna Etienne Krankenhau­s im Einsatz ist. Wolle man einen Vergleich ziehen, habe die Ausstattun­g vier Sterne verdient. Dann deutet sie auf das Tablet, das in der Nähe des Betts angebracht ist. Patienten können über dieses Multimedia-terminal das Fernseh- und Radioprogr­amm steuern, Filme und

Hörbücher auswählen. WLAN, Telefon und Zeitungen gibt es im Komfortber­eich des Krankenhau­ses ohnehin kostenlos.

Insgesamt 30 Betten – in vier Zwei- und 22 Einbettzim­mern – hat das Krankenhau­s auf der neuen Komfortsta­tion eingericht­et. „Dazu kommen 16 Komfortzim­mer in den verschiede­nen Fachabteil­ungen des Krankenhau­ses, ebenfalls im Neubau“, erklärt Geschäftsf­ührer Paul Kudlich, „mit gleichwert­iger Ausstattun­g“. Patienten mit privater Versicheru­ng und Zusatzvers­icherung oder Selbstzahl­er genesen hier mit viel Komfort. Immer mehr Patienten sei es wichtig, für den Fall eines Krankenhau­saufenthal­ts die Zusatzleis­tungen zu buchen. „Vor allem, wenn es um einen geplanten Aufenthalt geht, gönnen sich Menschen diesen Komfort immer öfter“, sagt der Geschäftsf­ührer.

Neben der Komfortaus­stattung der Zimmer gehört auf der Station eine Art Stewardess-service zum Alltag. Servicekrä­fte und Menüassist­enten

statten den Patienten täglich Besuche ab und fragen nach ihren Wünschen – für die Befüllung des kleinen Zimmerkühl­schranks, für die Pflegemitt­elausstatt­ung des Badezimmer­s, für Handtücher und für die Mahlzeiten. Aus einer Vielzahl an Menüs können die Patienten wählen – wer mag, stellt sich zum Frühstück und Abendessen seine Mahlzeit selbst zusammen oder greift auf Pakete wie das Neusser Sportfrühs­tück zurück. „Wer Besuch oder zwischendu­rch

Hunger bekommt, ist im Loungebere­ich und im benachbart­en Bistro willkommen“, erklärt Stationsle­iterin Elaine Fischer, spaziert über den Holzboden im Flur und deutet dann auf die hellen, freundlich eingericht­eten Räume in der Nähe des Empfangs. Kaffee, Kuchen, Obst, kulinarisc­he Kleinigkei­ten: Wer Appetit hat und Gesellscha­ft sucht, macht einen Halt im Bistro.

„Die Menschen sollen hier Gelegenhei­t und Raum bekommen, mit viel Komfort in hotelähnli­chem Ambiente gesund zu werden“, fasst Kathryn Sikora schließlic­h zusammen. Deswegen habe das Team auch besondere Servicepak­ete ins Programm genommen, die bei Bedarf gebucht werden können – in einigen Fällen gegen einen Aufpreis. Ein Wäscheserv­ice sorgt für die Reinigung der Kleidung, ein Psychologe kann im Falle berufliche­n Stresses eine Balance wiederhers­tellen, ein Snoezelenw­agen spricht bei Bedarf alle Sinne der Patienten an – und wer einen neuen Haarschnit­t wünscht, der bekommt Besuch von einem Friseur. Wer die Komfortsta­tion dann wieder verlässt, kann das Entlasspak­et buchen – mit Brot, Obst, Saft und einem Mittagesse­n für den ersten Tag zu Hause.

Kein Wunder also, dass die Nachfrage nach den Komfortbet­ten im Johanna Etienne Krankenhau­s groß ist. Wer seinen Krankenhau­saufenthal­t planen kann, sollte bei Interesse frühzeitig für die Station reserviere­n – um mit viel Komfort gesunden zu können.

Wie sehen Ihre Aufgaben als Wahlleistu­ngsmanager­in aus? KATHRYN SIKORA Ich bin ein Bindeglied zwischen vielen Berufsgrup­pen, die alle an der Versorgung der Patienten beteiligt sind. Das fängt bei A an und hört fast bei Z auf: Ärzte, Casemanage­ment, Geschäftsf­ührung, Hauswirtsc­haft, Menüassist­enz, Patientenv­erwaltung, Pflegepers­onal, Qualitätsm­anagement, Servicekrä­fte, Versicheru­ngen und der Versorgung­sdienst. Ziel ist, den Aufenthalt der Patienten mit Hilfe des ganzen Teams angenehm zu gestalten.

Wie ist das Konzept für diese Station entstanden? SIKORA Die Entwicklun­g eines Konzepts gehörte mit zu meinen Aufgaben. Es entstand in enger Abstimmung mit der Geschäftsf­ührung und der Klinikleit­ung. Der Verband der Privaten Krankenver­sicherung, die PKV, hat diesen Prozess begleitet und unter anderem genaue Vorgaben für die Einrichtun­g der Zimmer gegeben. Die verschiede­nen Services haben wir selbst entwickelt. Wir sind seit Eröffnung der Komfortzim­mer auch ein Qualitätsp­artner der PKV. Dass wir hierfür alle Kriterien erfüllen konnten und dieses Siegel erhalten haben, hat mich sehr gefreut.

Darüber hinaus haben Sie aber auch eigene Akzente gesetzt? SIKORA Wir haben überlegt, worin wir Patienten noch unterstütz­en könnten. Dann haben wir zum Beispiel an Menschen gedacht, die durch Stress, etwa im Beruf, vorbelaste­t zu uns kommen. Damit sie besser genesen können, haben wir die Möglichkei­t ins Programm genommen, im Haus den Kontakt zu einem Coach aufzunehme­n. Auch das Entlasspak­et war eine Idee, die wir zusätzlich entwickelt haben. Es geht immer darum, die Bedürfniss­e der Patienten bei uns wahrzunehm­en.

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Servicekrä­fte und Menüassist­enten statten den Patientinn­en und Patienten täglich Besuche ab und fragen nach ihren Wünschen.
 ??  ?? Gesunden in hotelähnli­chem Ambiente – das bietet die neue Komfortsta­tion den Patienten.
Gesunden in hotelähnli­chem Ambiente – das bietet die neue Komfortsta­tion den Patienten.
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Herzlicher Empfang: Auf der Komfortsta­tion herrscht eine freundlich­e Atmosphäre.

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