Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ärger in der Ringer-bundesliga

- VON DIRK SITTERLE

Positiver Corona-test beim KSK Konkordia Neuss. Nackenheim will Kampf am Samstag verlegen. Nach Witten ziehen sich auch die Wrestling Tigers Rhein/nahe zurück.

NEUSS Eigentlich hatten die so gut in die Bundesliga-saison gestartete­n Ringer des KSK Konkordia Neuss nach zweiwöchig­er Pause am Samstag voller Elan in den Kampf beim SV Alemannia Nackenheim gehen wollen. Dann das: Ein positiver Corona-test erschütter­te den Aufsteiger. Das Gesundheit­samt des Rhein-kreises stellte aber fest, dass der betroffene Athlet im Auswärtska­mpf des KSK am 10. Oktober letztmalig Kontakt mit anderen Ringern aus Neuss hatte und nur Kontaktper­sonen ab dem 15. Oktober von einer möglichen Infektion betroffen sein könnten. Daher gehe weder von seinen Teamkolleg­en noch von seinem Kontrahent­en in Mainz eine Ansteckung­sgefahr aus.

Damit war die Sache freilich nicht vom Tisch, denn in der Folge trat der SV Alemannia Nackenheim zu seinem Kampf am vergangene­n Samstag in Mainz nicht an. Die Rheinhesse­n hatte zuvor vergeblich eine Verschiebu­ng der Auseinande­rsetzung gefordert, „bis niemand der am sportliche­n Geschehen unmittelba­r Beteiligte­n einen positiven Corona-test aufweist und niemand aus dem Personenkr­eis sich in Quarantäne befindet“, so Stephan Vielmuth als Vorsitzend­er der Alemannia in einer Mail an den Lokalrival­en und den Deutschen Ringerbund (DRB). Dessen Reaktion fiel eindeutig aus: Da, stellte Florian Geiger, kommissari­scher Drb-vizepräsid­ent Bundesliga, fest, „neben den diffusen Infektions­ängsten, welche durch Neuss und Mainz bereits klar widerlegt wurden“, keine konkreten Gründe für eine Verschiebu­ng genannt worden seien, wertete er den Kampf mit 40:0 zu Gunsten des ASV Mainz 88. Und um Klarheit zu schaffen, bat er die Vereinsfüh­rung

bis Montag, 12 Uhr, „um die Bekanntgab­e ihrer Entscheidu­ng an das Drb-generalsek­retariat, ob sich der SV Alemannia Nackenheim weiterhin an der laufenden Bundesliga-saison beteiligen wird oder pausieren will“.

Im Gegensatz zu den Wrestling Tigers Rhein/nahe, denen neue Verordnung­en der Kreisverwa­ltung Bad Kreuznach bezüglich der erlaubten Personenza­hl im Innenberei­ch der Halle (maximal 10) die weitere Teilnahme unmöglich machten, wollen die Ringer aus dem Weinbauort im Landkreis Mainz-bingen vorerst dabeibleib­en. Damit ist der dritte Auftritt des KSK Konkordia seit der Rückkehr ins Bundesliga-oberhaus allerdings immer noch nicht gesichert. Denn inzwischen hat der Vorstand der Alemannia Kontakt zum Sportliche­n Leiter der Neusser Ringer, Fatih Cinar, aufgenomme­n. Mit der Bitte: Man möge den Kampf doch verschiebe­n. Das ist dem Aufsteiger aber gar nicht recht, müsste er in diesem Fall doch auf seinen bärenstark­en Schwergewi­chtler Dariusz Vitek verzichten. Der kehrt nämlich im November wieder in seine ungarische Heimat zurück. Entscheidu­ng offen.

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FOTO: SALZ Das Ringen gerät in der Bundesliga immer mehr zur Nebensache.

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