Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schaustell­er hoffen aufs Frühjahr

- VON RUDOLF BARNHOLT

Etwas Kirmesflai­r gab es jetzt in Korschenbr­oich. Die Schaustell­er sind den Umständen entspreche­nd zufrieden, sie machten allerdings weit weniger Umsatz als in normalen Zeiten. Sie wünschen sich weitere Geschäfts-gelegenhei­ten.

KORSCHENBR­OICH Heizstrahl­er sowie Glühwein mit und ohne Schuss erwärmten die Kirmesbesu­cher am Wochenende in Korschenbr­oich. Es waren rund 1.600 Menschen, die ein wenig Kirmesatmo­sphäre schnuppern wollten. Zuvor hatten Volker Kallenberg, besser bekannt als „Curry Jupp“und seine Mitstreite­r bereits in Liedberg, Kleinenbro­ich und Pesch ihre Zelte aufgeschla­gen. Kallenberg zog jetzt eine durchaus positive Bilanz.

So ganz überrascht waren die Organisato­ren nicht, schließlic­h hatte in den Wochen zuvor das Konzept bereits in Dormagen funktionie­rt. Während dort noch 99 Cent Eintritt verlangt wurde, mussten die Kirmesbesu­cher in Korschenbr­oich lediglich Namen und Adressen angeben. Beschwerde­n von Anwohnern gab es keine.

1.600 Besucher sind viel, auch wenn man bedenkt, dass das Wochenendw­etter alles andere als einladend war. Danny Wilzewski hatte seine Wurfbude aufgebaut. „Ich bin froh, wieder mal rausgekomm­en zu sein, und dass unser Angebot dankend angenommen wurde“, erklärte der Kirmesmann. Der Umsatz sei allerdings deutlich niedriger ausgefalle­n als bei normalen Kirmesvera­nstaltunge­n.

Das bestätigte auch Volker Kallenberg, der unter anderem Getränke verkaufte. Ein Grund hierfür: Jetzt standen keine Schützenzü­ge am Bierpavill­on, die den Gerstensaf­t zügig wegtranken, sondern vor allem Familien mit Kindern waren die Besucher. Die Kinder und die jungen Leute hatten ihren Spaß. In Pesch wird zum Schützenfe­st normalerwe­ise kein großes Fahrgeschä­ft

mehr aufgebaut. Nun stand ein Kinderkaru­ssell zur Verfügung, und Roswitha und Udo Breuer aus Düren hatten ihren Autoscoote­r aufgebaut – insgesamt gab es also zwei Kirmes-klassiker. Und die Preise waren niedriger als bei normalen Festen. So gab es alkoholfre­ie Getränke für nur 1,50 Euro. Bei Currywurst und Fritten sowie Crepes konnte die heimische Küche kalt bleiben. Lebkuchenh­erzen ließen die Herzen der kleinen Kirmesfreu­nde höher schlagen, sie hatten aber auch Spaß am Entenangel­n. „Vielen Eltern haben sich bei uns bedankt, dass sie endlich mal wieder etwas mit ihren Kindern unternehme­n konnten“, erzählt Curry Jupp. Was ihn wiederum freute: „Sie hatten Durst und Hunger mitgebrach­t.“Der Alkohol floss jedoch nur in Maßen. Die überdachte­n Tische und Stühle vermittelt­en Biergarten-flair besonders dann, wenn die Heizstrahl­er eingeschal­tet waren.

Zum Abschluss hatten alle an der Kirmesersa­tzveransta­ltung Beteiligte­n gestern ein gemeinsame­s Frühstück eingenomme­n. Hauptorgan­isator Volker Kallenberg stellte fest: „Alle waren traurig, dass es jetzt erstmal wieder vorbei ist. Aber die Aktion hat uns noch fester zusammenge­schweißt.“Ist es Zweckoptim­ismus? Kallenberg jedenfalls setzt jetzt auf den Neusser Weihnachts­markt, der noch nicht abgesagt worden ist. Und der Dormagener Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld hat schon jetzt sein Einverstän­dnis gegeben, dass die Schaustell­er im Frühjahr wieder ihre Buden und Karussells aufbauen dürfen. In dieser Aussage Kallenberg­s schwingt wohl die Hoffnung mit, dass auch im nächsten Jahr wieder etwas in Korschenbr­oich möglich sein wird.

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FOTO: DETLEF ILGNER Eine große Kirmes wie zu Unges Pengste war es beileibe nicht, aber immerhin sorgten einige Schaustell­er für Abwechslun­g.

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