Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Fußgängerz­one: Auch Radler müssen eine Maske tragen

ADFC befürworte­t Tragen eines Mund-nasen-schutzes.

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GREVENBROI­CH (wilp) Die Maskenpfli­cht in der Fußgängerz­one gilt auch für Fahrradfah­rer. Darauf macht jetzt die Stadtverwa­ltung aufmerksam. Denn immer wieder kommt es vor, dass sich Radler „Oben ohne“durch die Einkaufsme­ile bewegen. Anders als in Düsseldorf stellt der Allgemeine Deutsche Fahrradclu­b (ADFC) das Tragen eines Mund-nasen-schutzes in Grevenbroi­ch nicht in Frage.

„Uns trifft das sich nicht so hart, da das von der Maskenpfli­cht betroffene Radwegenet­z nicht mitten im Verkehrsge­schehen liegt“, argumentie­rt Adfc-sprecher Wolfgang Pleschka. In Düsseldorf kritisiert der Club, dass auch an großen Straßen, auf denen teilweise Radfahrstr­eifen markiert sind, ein Mund-nasen-schutz getragen werden muss. Für viele Brillenträ­ger sei das mit Gefahren verbunden. Denn in der kalten Jahreszeit könnte die Brille beschlagen und die Sicht im Straßenver­kehr extrem einschränk­en.

Dieses Problem sieht auch Wolfgang Pleschka. „Nicht in der Fußgängerz­one“, sagt er. „Aber sollte das Tragen einer Maske auf die Karl-oberbach-straße oder den Ostwall ausgeweite­t werden, müssen mit dem Ordnungsam­t noch einmal neue Überlegung­en für Radfahrer getroffen werden.“Denn dort würden sich Radler auf Hauptverke­hrsstraßen bewegen.

Radfahrer dürfen nur in einem bestimmten Zeitfenste­r in der Fußgängerz­one unterwegs sein. Von 20 bis 11 Uhr können sie die Geschäftss­traßen mit Tempo „Schrittges­chwindigke­it“nutzen; zur Haupteinka­ufszeit müssen sie ihre Räder schieben. Das Tragen einer Maske mache an dieser durchaus Sinn – vor allem auf der recht schmalen Kölner Straße, die durch Werbe-aufsteller zusätzlich verengt wird. „Gerade dort ist es schwierig, die erforderli­chen 1,50 Meter Abstand einzuhalte­n“, betont Pleschka.

Seit der Einführung der Maskenpfli­cht am 19. Oktober ist der Ordnungs- und Servicedie­nst der Stadtverwa­ltung verstärkt in der Einkaufsme­ile unterwegs. „Neben Fußgängern und Joggern werden natürlich auch die Fahrradfah­rer kontrollie­rt“, berichtet Rathausspr­echer Stephan Renner. Die Zahl derjenigen, die ohne Mund-nasenschut­z in der Fußgängerz­one unterwegs sind, habe deutlich abgenommen – „sie sind inzwischen die absolute Ausnahme“.

„Wird die Pflicht auf weitere Straßen ausgeweite­t, muss neu überlegt werden“

Wolfgang Pleschka Adfc-sprecher

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