Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Holger Hambloch ist neuer Cdu-parteichef
Der 47 Jahre alte Ansteler wurde Nachfolger von Michael Willmann, der weiterhin Cdu-fraktionsvorsitzender im Rommerskirchener Gemeinderat ist. Ziele: Neue Mitglieder und ein eigener Bürgermeisterkandidat für 2025.
ROMMERSKIRCHEN Seit Dienstagabend werden die Ämter des Vorsitzenden der Cdu-ratsfraktion und des Cdu-gemeindeverbandes in Rommerskirchen wieder von zwei verschiedenen Personen bekleidet: Fraktionschef Michael Willmann stellte nach acht Jahren als Parteichef diesen Posten zur Verfügung. Und so wählten die rund 30 Cdu-mitglieder in der Ansteler Schützenhalle Holger Hambloch zum neuen Cdu-parteivorsitzenden von Rommerskirchen. „Ich freue mich auf die neue Aufgabe, die ich mit einem ausgewogenen Team aus Jung und Alt, Frauen und Männern angehen möchte“, sagte der 47 Jahre alte Diplom-kaufmann.
Seit 2009 sitzt Holger Hambloch für die CDU im Gemeinderat, ein Jahr zuvor trat er in die Partei ein. Seit 2011 war er stellvertretender Vorsitzender des Cdu-gemeindeverbandes. Der verheiratete Vater von zwei Kindern lebt in Anstel, wo er Mitglied im Tambourcorps „In Treue fest“und der Sebastianus-schützenbruderschaft Anstel ist. Dort war er 2001/02 mit seiner Frau Claudia Schützenkönigspaar und auch Nettesheimer Bezirkskönigspaar 2002/03. In der Session 2004/05 war Hambloch Jungfrau im Dreigestirn der Ansteler Burgritter, aus dem seine Musikband „Die Fressköpp“hervorgegangen ist, die nicht nur im Karneval auftritt.
Mit seinen drei Cdu-stellvertretern Jens A. Friedrich, Carsten Janssen und Matthias Schlömer, die ebenso wie Hambloch mit großer Mehrheit gewählt wurden, habe er im zurückliegenden Wahlkampf sehr gut zusammengearbeitet, sagte Hambloch. Sie repräsentieren die drei Cdu-ortsverbände Nord, Mitte und Süd. „Wir werden die Trennung zwischen Fraktion und Partei deutlicher machen“, sagte Hambloch, der Michael Willmann für seine jahrelange engagierte Arbeit dankte: „Er hat es geschafft, dass der Burgfrieden gehalten wurde, jetzt wollen wir die Außenwirkung verbessern“, erklärte der neue Parteichef.
Sein Hauptziel sei es, mehr Mitglieder zu gewinnen: „Wir hatten vor 20 Jahren fast 200 Mitglieder in Rommerskirchen, jetzt noch 130, da wollen wir wieder neue Mitstreiter gewinnen“, sagt Hambloch, der an politische Frühschoppen, Informationsund Mitmachangebote denkt. Das Wahlprogramm bleibe Leitfaden und werde abgearbeitet.
Als Ziele der CDU Rommerskirchen nennt er: B477n umsetzen; Verkehrsentlastung und Steigerung der Lebensqualität; Wohnraum schaffen und Wohnqualität verbessern; nachhaltiges Wachstum der Wirtschaft fördern, den Standort stärken; die Chancen der Digitalisierung begreifen und sicher umsetzen; Mobilität verbessern: Verbindungen schaffen und ausbauen.
Schon jetzt lenkt Hambloch den Blick auf die Zukunft und meint damit nicht nur den Wahlkampf zur Bundestagswahl 2021 und zur Landtagswahl 2022, sondern auch schon den zur nächsten Kommunalwahl 2025: „Ein Ziel ist es, dass nach der Landtagswahl bereits das Cdu-kommunal-wahlteam steht, inklusive eigenem Bürgermeister-kandidaten“, wie der 47-Jährige ausdrücklich ausführt: „Wir wollen dann einen eigenen Kandidaten ins Rennen um den Rathaus-sessel schicken.“Darauf hatte die CDU Rommerskirchen in diesem Jahr verzichtet. Das will Hambloch im Nachhinein gar nicht weiter bewerten, da auch Beispiele in anderen Kommunen
mit Cdu-kandidat schlechte Ergebnisse gebracht haben. „Es ist generell schwierig in der Opposition seine Arbeit gut darzustellen und sich bei gemeinsam beschlossenen Projekten entsprechend zu positionieren, gerade bei einem beliebten Bürgermeister“, sagt Hambloch, der betont, dass Martin Mertens (SPD) „mit absoluter Sicherheit keinen schlechten Job macht“.
In diesem Spannungsfeld möchte Holger Hambloch nicht nur auf die CDU aufmerksam machen, sondern auch die Freude des Engagements für und mit der Partei mit möglichst vielen Rommerskirchenern teilen. „Das ist natürlich gerade in der Corona-zeit eher schwierig“, weist er auch auf digitale Wege der Kommunikation und des Miteinanders hin.