Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Hilfe statt Anzeigen
Wie lange dauert die Planung, wenn die Diskussion über den Aufbau einer solchen Sozialarbeit erst demnächst beginnt? Es geht um Menschen, um das jetzt schon nasse und das kommende kalte Wetter und die Pandemie – und daher sollte mal ausnahmsweise was „ruck zuck“gehen, eventuell in Verbindung mit den Kirchen: Caritas und Diakonie, die ja ihre Angebote seit Monaten zurückgefahren haben. Die Planung bei der Stadt hätte gleich zu Beginn der Corona-probleme in Angriff genommen werden müssen, dann wäre man schon länger handlungsfähig. Ich mache mir zu dem Thema seit einiger Zeit Gedanken, auch zu Streetwork für obdachlose Menschen. Dazu bekam ich vom SKM im Frühjahr die Antwort: In der Innenstadt sei man nicht tätig, nur in südlichen Stadtteilen gebe es Streetwork und da für Kinder und Jugendliche. Die obdachlosen Menschen können jetzt ohne Maske – beziehungsweise zum Beispiel in die Stadt-bücherei ohne Leseausweis – nirgendwo hinein, um Toilettenanlagen aufzusuchen. Wo sollen sie denn bitte mit diesem Bedürfnis hin, das sie nicht ausschalten können? Wie viele der wenigen öffentlichen sogenannten Bedürfnis-anlagen in Neuss sind offen? Also, da hilft überhaupt keine Anzeige und Ahndung – damit wird das Problem doch nicht gelöst. Die Menschen brauchen mehrere, leicht erreichbare Anlaufstellen, um diese Bedürfnisse auch ordnungsgemäß erledigen zu können, zum Beispiel vor Witterung schützende Zelte auf Wiesen (gibt es auch in der Innenstadt) mit Dixi-klos, an diesen Orten könnten dann Streetworker regelmäßig vorbei schauen. Was sind die im Artikel genannten Geschäftsoder Immobilieninhaber (zusammen mit Kunden) bereit, dafür zu tun?