Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
So geht’s Korschenbroich im Teil-Lockdown
Keine Gastronomie, keine Feiern, starke Kontaktbeschränkungen – im November ist das öffentliche Leben wegen der Corona-Krise wieder im Krisenmodus. Die Stadt zieht ein erstes Fazit zur Akzeptanz der Maßnahmen vor Ort.
KORSCHENBROICH Seit zwei Wochen befindet sich das Land im zweiten Teil-Lockdown. Auch in Korschenbroich sind die Kneipen, Cafés und Restaurants wieder geschlossen. Feiern und Treffen größerer Gruppen sind im November nicht erlaubt. Aber wie werden die Regelungen bislang von der Bevölkerung in der Stadt angenommen?
Kontrollen Damit die Regeln auch überprüft werden, ist in Korschenbroich regelmäßig das Ordnungsamt im Einsatz. Wirkliche Schwerpunkte hat sich die Stadt dabei nicht gesetzt. „Das Ordnungsamt kontrolliert in allen Bereichen, die durch den ‚Lockdown light’ betroffen sind“, teilt eine Sprecherin auf Anfrage unserer Redaktion mit. Bußgelder seien bei diesen Kontrollen des Ordnungsamtes bislang nicht verhängt worden. Allerdings hatte die Stadt bereits Anfang vergangener Woche mitgeteilt, das die Maskenpflicht auf den Spielplätzen nicht immer konsequent befolgt worden war. Der Hinweis scheint gewirkt zu haben. „In den letzten Tagen der Kontrolle haben wir keine Verstöße auf den kontrollierten Spielplätzen feststellen können“, teilte die Stadt am Donnerstag mit.
Akzeptanz Überhaupt bemühe sich laut Stadt das Amt für Einwohner und Ordnung darum, die zahlreichen Einschränkungen umfassend zu überwachen. Dabei hilft es natürlich auch, wenn die Bürger die Maßnahmen zur Corona-Prävention begrüßen. Und nach dem Eindruck der Verwaltung ist das zu großen Teilen der Fall. „In der Bevölkerung und bei den direkt betroffenen Branchen
herrscht eine weitgehende Akzeptanz“, teilt die Stadt mit.
Gastronomie Besonders hart trifft der Teil-Lockdown die Korschenbroicher Gastronomen, die sich gerade erst mit allerlei Ideen auf den Corona-Herbst und -Winter vorbereitet hatten. So hatten sich nach Bekanntgabe der Schließungen auch die Wirte der Gaststätte „Zur Waldesruh“, des Gasthauses Stappen und des Liedberger Landgasthauses gegen die Maßnahmen ausgesprochen.
Darüber wie die Gastronomen aus ihrer Sicht den Teil-Lockdown einschätzen, gibt die Stadt auf Anfrage
keine Auskunft. Sie verweist allerdings darauf, dass die Wirtschaftsförderung in einem ständigen Austausch mit den betroffenen Gastronomen sei. „Viele Gastronomen bieten Liefer- und Abholdienste an. Eine Übersicht findet sich auf der städtischen Homepage. Wer die lokalen Gastronomen in der aktuellen Situation unterstützt erhält dafür eine Prämie der Stadt“, teilt die Stadt mit und verweist damit auf ihr bereits im ersten Lockdown etabliertes Prämienmodell zur Stärkung des lokalen Handels. Das Gasthaus Stappen ist erfinderisch und bietet in Steinhausen ab sofort Feinkost im Verkauf an.
Maßnahmen Ein ständiger Begleiter in Corona-Zeiten ist die Frage nach der Sinnhaftigkeit der jeweiligen Maßnahmen. Den einen sind sie zu lasch, den anderen zu hart. Die Stadt Korschenbroich hält sich bei diesem Thema zurück. „Die Bewertung, ob Maßnahmen angemessen sind obliegt den Gerichten“, teilt eine Sprecherin mit. „Wir hoffen, dass die aktuellen Maßnahmen die erhoffte Wirkung zeigen und wir ein Stück Normalität zurückgewinnen.“Zumindest in Korschenbroich ging die Zahl der Corona-Infizierten im Laufe der vergangenen Woche wieder leicht zurück. Ein Anfang scheint gemacht.