Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Der Ladesäulen-Ausbau stockt
Das Aufladen von E-Autos soll einfacher werden. Doch in der Praxis hakt es oft.
BERLIN (dpa/rtr) Das Ladenetz für Elektroautos soll nach Plänen der Bundesregierung kundenfreundlicher werden. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) erklärte am Donnerstag vor einem Spitzentreffen mit Vertretern der Wirtschaft, das Ministerium entwickele derzeit einen Vorschlag für ein nutzerfreundliches und europaweit einsetzbares Bezahlsystem, das auch das spontane Laden an öffentlichen Ladepunkten zulässt.
Dort kommen bisher sehr unterschiedliche Preismodelle zum Einsatz.
Verbände wie der ADAC hatten wiederholt kritisiert, der Kunde könne oft kaum feststellen, was ihn das Laden kosten werde. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) erklärte mit Blick auf steigende Neuzulassungen von E-Autos, jetzt gehe es „richtig los“. Daher werde das Ministerium in den kommenden Jahren mehr als vier Milliarden Euro in die Ladeinfrastruktur investieren.
Aktuell stockt der Aufbau der öffentlichen Schnell-Ladesäulen jedoch. Die Ausschreibung für 1000
Ladestationen in ländlichen Regionen wird, anders als geplant, dieses Jahr nicht mehr auf den Weg gebracht, wie das Bundesverkehrsministerium auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters bestätigte. Das Verfahren soll nun 2021 starten.
Die bisherige Bilanz liest sich ernüchternd: Bis 2030 soll es laut dem vor einem Jahr vorgestellten „Masterplan Ladeinfrastruktur“eine Million öffentliche Ladepunkte geben, derzeit sind es nach Angaben von Wirtschaftsverbänden lediglich rund 33.000.