Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Offener Ganztag soll in die VHS ziehen
Im Schuljahr 2021/2022 wird nicht an der Katholischen Grundschule an der Alten Heerstraße eine vierte Eingangsklasse gebildet, sondern an der Grundschule Stakerseite. Doch dort reicht der Platz nicht aus.
KAARST Es wird eng an den Grundschulen im Stadtgebiet. Vor allem im Ortsteil Kaarst kann dem Elternwillen nicht in vollem Umfang Rechnung getragen werden. Im Gegensatz zu den Vorjahren soll aber zum Schuljahr 2021/2022 die vierte Eingangsklasse nicht an der Katholischen Grundschule Kaarst, sondern an der Grundschule Stakerseite gebildet werden. Dazu müssen im VHS-Haus weitere Raumkapazitäten für diese Schule geschaffen werden.
Zum Stichtag 27. November 2020 wurden für das kommende Schuljahr 446 Schulneulinge angemeldet. 240 i-Dötzchen sollen eine der drei Kaarster Grundschulen besuchen. Für die Matthias-Claudius-Schule an der Grünstraße entschieden sich 61 Eltern. Sie ist die einzige Grundschule in Kaarst, in der jahrgangsübergreifend unterrichtet wird. Dort ist mit zwei Ablehnungen zu rechnen. 80 Kinder wurden an der Grundschule Stakerseite angemeldet, 99 an der Katholischen Grundschule. Diese hatte bereits in den vergangenen beiden Schuljahren eine vierte Eingangsklasse gebildet.
Im Schulausschuss zeigte sich die Schulleiterin Anika Seipelt jetzt erleichtert, dass eine vierte Eingangsklasse diesmal an der Grundschule Stakerseite eingerichtet werden soll: „Ein weiteres Jahr mit vier Eingangsklassen wäre schwierig. Wir stoßen schon jetzt an unsere Kapazitätsgrenzen.“Ein Raum wird sowohl für den Offenen Ganztag, als auch für schulische Zwecke genutzt. Burghard Asche vom Evangelischen Verein für Jugend- und Familienhilfe als Träger des Offenen Ganztags setzt voll und ganz darauf, dass im
VHS-Haus Platz für den gesamten Offenen Ganztag geschaffen werden kann: „Wir werden sonst 80 Kinder abweisen müssen.“Und er gab zu verstehen, dass es schwierig sei, Fachkräfte zu finden, die bereit sind, in einem Provisorium zu arbeiten. Im VHS-Gebäude soll künftig der gesamte Offene Ganztag der Grundschule Stakerseite untergebracht werden. Und die Lehrküche der Volkshochschule wird zur Versorgung der Kinder genutzt werden können. Hildegard Kuhlmeier (SPD) äußerte folgenden Wunsch: „Jemand wird weichen müssen im VHS-Haus. Ich möchte der Verwaltung dringend anraten, mit den Leuten
zu sprechen, ihnen ein Angebot machen, wo sie unterkommen können.“Katharina Voller (Grüne) erklärte vor dem Hintergrund, dass die vierte Eingangsklasse sowohl an der Grundschule Stakerseite, als auch an der Katholischen Grundschule nicht so einfach umsetzbar ist: „Wir haben in unserer Fraktion ausführlich diskutiert. Es gibt keine Lösung, die gut wäre.“Das sahen die übrigen Fraktionen wohl genauso: Der Beschluss, eine vierte Eingangsklasse am der Grundschule Stakerseite einzurichten, fiel einstimmig.
Schuldezernent Sebastian Semmler sagte, die Anmeldezahlen könnten sich noch verringern – noch stehe nicht fest, ob beziehungsweise wie viele Kinder ein Jahr später eingeschult werden oder wie viele Kids Förderschulbedarf hätten. An der Astrid-Lindgren-Grundschule in Holzbüttgen wird es drei Eingangsklassen geben. An der Grundschule Budica können aufgrund der vorliegenden Anmeldezahlen zwei Eingangsklassen und eine am katholischen Teilstandort gebildet werden. Die zentrale Botschaft lautet in Büttgen, dass alle Kinder, die in Büttgen leben, auch im Ort eingeschult werden können. Dasselbe gilt übrigens auch für den Ortsteil Kaarst. Die Anmeldezahlen in Vorst reichen für eine Dreizügigkeit.